Castellucci, Pichon, Pygmalion, Mozart: „Requiem“
Als Prolog zu den Wiener Festwochen, die ihren tatsächlichen Beginn mit „Tumulus“ von François Chaignaud am 14. Mai feiern, bringt Romeo Castellucci seine Inszenierung von Mozarts „Requiem“ auf die Bühne in der großen Halle des Museumsquartier. Eine Koproduktion der Wiener Festwochen und der 11. Besuch Castelluccis in Wien. Mit ihm sind der Dirigent Raphaël Pichon und seine Formation Pygmalion samt Solist:innen und einer Schar von Bühnenlaien dabei. Nach der Premiere am 1. April warten noch drei Aufführungen auf ein begeistertes Publikum.
Tanz Company Gervasi: „Merce 2-for-7“, WuK
Eine herausragende Persönlichkeit und einer der einflussreichsten Choreographen des 20. Jahrhunderts“, die Hymnen, die heute noch erklingen, gebühren Merce Cunningham, geboren 1919 in Centralia / Washington, gestorben 2009 in New York City. Der Tänzer und Choreograf Elio Gervasi lässt sich von Cunninghams Idee des „reinen Tanzes, der nichts ausdrückt als den Tanz“ inspirieren und hat dessen choreografische Prinzipien mit heutigen Tänzer:innen in die Gegenwart überführt. „Merce 2-for-7“, eine Verneigung vor dem experimentierfreudigen Künstler Cunningham von Elio Gervasi und seiner Company im WuK.
Bonnie Garmus: „Eine Frage der Chemie“, Roman
Unterhaltung mit Tiefgang. Die Amerikanerin Bonnie Garmus, von Hauptberuf Kreativdirektorin in London, dreht in ihrem Debütroman das Rad der Zeit zurück und versetzt die Leserinnen in die 1960er Jahre, als die Frauen unter der Fuchtel des Patriarchats gestöhnt haben. Nicht nur in Kalifornien, wo die Hauptfigur, Elizabeth Zott, eine Karriere als Chemikerin anstrebt und am Mobbing und auch am Missbrauch durch die Männerriege scheitert.
Gastspiel im Dschungel „Geh nicht in den Wald, …“
Die international renommierte und preisgekrönte Schweizer Choreografin Tabea Martin ist eine Zauberin. Das konnte auch das Wiener Publikum ab 12 bereits in der vergangenen Dschungel-Saison feststellen, als Martin ihr Team mit dem Tod tanzen ließ. Diesmal wendet sie sich mit einem Feuerwerk an Einfällen an jüngere Kinder. „Geh nicht in den Wald, im Wald ist der Wald“ ist eine überaus vergnügliche Performance, obwohl Spiel und Tanz Gefühle aufzeigen, die alle kennen: Furcht und Frustration, Diskriminierung und Ausgrenzung, Enttäuschung und Vorurteile. Tabea Martin und ihr Team waren für ein kurzes Gastspiel in Wien.
Cat Jimenez: „Losing face“, Tanz im brut
Gemeinsam mit zwei Tänzerinnen und einem Tänzer gibt Cat Jimenez tanzend einen politischen Kommentar ab. Was bedeutet es für Mitglieder einer anderen Kultur, als Minderheit in der herrschenden Gesellschaft zu leben? Cat Jimenez versucht mit der Choreografie „Losing face“ / „Das Gesicht verlieren“ eine Antwort zu geben. In plakativen Bildern stellt die Gruppe Erfahrungen und Gefühle von Minderheiten dar, die Angehörigen der Mehrheit nur schwer zugänglich sind. Das Thema stößt auch im Publikum auf lebhaftes Interesse. Die Premiere am 24.3. Im brut nordwest war ausverkauft, Freundinnen und Freunde des Teams schrien sich vor Begeisterung die Kehle wund.
Tempora „BitSh! – Bitte treten Sie hinunter!“
Treten oder getreten werden? Eine Frage, die nicht nur das Berufsleben vieler Menschen beherrscht. Die Regisseurin und Schauspielerin Veronika Glatzner widmet sich diesem Thema und zeigt mit eigens von Gregor Guth und Claudia Tondl geschriebenen Texten, wie es so geht, hinauf und vor allem hinunter. Das Publikum ist eingeladen, durch die Räume der aufgelassenen Semmelweisklinik zu wandern und dem Parcours der Tritte zu folgen. Die Uraufführung von „BitSh!“ findet am 30.3. in Wien-Gersthof statt.