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Irland gegen Ende des 20. Jahrhunderts. Donal Ryan erzählt von drei Generationen der irischen Familie Gladney und von all dem, was nicht besprochen wird. Rassismus und der Wandel der Gesellschaft sind nicht seine Themen, lieber erzählt er von den Menschen, von Liebe und Sexualität, Freundschaft und Toleranz. Seltsame Blüten (Strange Flowers) nennt der preisgekrönte irische Autor seinen sechsten Roman.


Mit ihren außergewöhnlichen Kriminalromanen hat die englische Autorin Nicola Upson dank des Schweizer Verlags Kein & Aber auch den deutschen Sprachraum erobert. Mit Sinn fürs Pikante hat Upson ihre Heldin nach dem Leben und Wirken einer ihrer Kolleginnen geformt. Auch der ermittelnde Kommissar ist der Doppelgänger eines längst verstorbenen Kollegen, der als literarische Figur existiert hat.


Spatzentschilpen am Morgen, das geht noch. Aber wenn Pica, die Elster, mit ihrem Tschakakaka Luis beim Aufwachen stört, dann muss etwas passieren. Johanna Schmidt hat in Anlehnung an Oscar Wildes Märchen vom „selbstsüchtigen Riesen“ eine Geschichte für Volksschulkinder geschrieben, die Judith Vrba im Comicstil illustriert hat. Mein Garten! Mein Zuhause! ist ein vergnügliches Buch über unser Ökosystem.


Abdulrazak Gurnah, 1948 in Sansibar geboren, hat zwar 2021 für seine in Englisch geschriebenen Romane den Literaturnobelpreis erhalten, doch im deutschen Sprachraum haben sich seine Romane nicht so richtig durchgesetzt. Jetzt hat Penguin, München, einen neuen Versuch gewagt und den 2017 erschienenen Roman Gravel Heart von Eva Bonné übersetzen lassen. Das versteinerte Herz gehört Salim, einem wie der Autor in Sansibar gegorenen Buben, der seine und die Geschichte seines Geburtslandes selbst erzählt.


Die 61-jährige Schottin Ali Smith, 2022 mit dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur ausgezeichnet, ist eine Zauberin. Dieser Satz stammt leider nicht von mir, sondern vom APA-Kulturchef Wolfgang Huber-Lang. Ich kann ihn aber doppelt unterschreiben, denn die Zauberei hat mich nicht nur beim Lesen von Smiths Roman Gefährten betört, sondern auch in der privaten Bibliothek verwirrt. Ganz aktuell, vor wenigen Tagen.


Der italienische Erfolgsautor Sacha Naspini. © Kein & Aber

Ein kleines Dorf in der südlichen Toskana, an einem Felsen klebend, mit einem markanten Glockenturm, aus der Zeit gefallen. Ein sterbendes Dorf ohne Namen. „Le Case“ wird die Ansammlung von ein paar Häusern und einer Bar genannt, „Die Häuser“. Aus diesen Häusern dringt ein Chor von Stimmen, die von Träumen und Enttäuschungen berichten. Hinter verschlossenen Türen ist der deutsche Titel des italienischen Erfolgsromans Le Case del Malcontento (Die Häuser der Unzufriedenheit) von Sacha Naspini.