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Eine Frage, die Heinrich Steinfest immer von neuem stellt: Ahmt die Literatur das Leben nach, oder ist es umgekehrt, kopiert das Leben die Literatur? Oder ist das Leben kein Plagiat, weil die Literatur das Leben bestimmt. Wer schreibt, verändert und dass die Figuren dann aus dem Roman springen, wissen wir seit Flann O`Brian. Von Steinfest erfahren wir vielleicht, was es mit dem schwarzen Manuskript auf sich hat.


Geboren 1987 in Kinshasa, Kongo, lebt Christin Fonthes heute in London, wo sie Rewrite, eine Schreibakademie für PoC-Autorinnen gegründet hat. Jetzt ist ihr 2023 fertig gestellter Roman veröffentlicht worden. Michaela Grabinger hat Where You Go, I Will Go aus dem Englischen für den Diogenes Verlag übersetzt. Wohin du auch gehst erzählt von zwei in Kinshasa gebürtigen, in London lebenden Frauen und ihren Geheimnissen. 


Der irische Autor Donal Ryan ist mehr als ein Schriftsteller, er ist ein Poet und Ingenieur, der seine Romane mit warmem Herzen erzählt und formal mit gespitztem Stift baut. Die Familie, bestehend vor allem aus vier Frauen, steh im Mittelpunkt des jüngsten Ryan-Werks: Die Königin von Dirt Island. Im Grund sind alle vier Protagonistinnen echte Königinnen, Großmutter Nana, Mutter Eileen, Tochter Saoirse und Pearl, Saoirses Tochter. Sie alle sind eingebunden in den unberechenbaren Kreislauf des Lebens.


Mit dem sechsten Band der Krimireihe mit den Patrick Kenzie und Angela Gennaro, Moonlight Mile, beendet Dennis Lehane die Reihe. Patrick und Angie sind verheiratet und haben eine gemeinsame Tochter. Die Familie hat Vorrang, mit dem kriminellen Milieu von Boston wollen sie nichts mehr zu tun haben. Moonlight Mile ist der letzte Fall des Detektivpaares.


Nach dem Erfolg des mit dem Pulitzer-Preis für Belletristik belohnten Romans, James, von Percival Everett hat Nikolaus Stingl für den Hanser Verlag auch den im englischen Original zwei Jahre davor erschienenen Roman Dr. No übersetzt. In der Abenteuergeschichte, die Wala Kitu, ein Professor der Mathematik erzählt, geht es um nichts. Tatsächlich, um nichts.


In seiner jüngsten Publikation, Cellini. Ein Leben im Furor, plädiert der Kunsthistoriker Andreas Beyer dafür, Kunst und Leben auf einen Nenner zu bringen. Der Renaissancekünstler Benvenuto Cellini macht es ihm auch leicht, hat er doch sein Leben selbst erzählt. Die Autobiografie La Vita di Benvenuto di Maestro Giovanni Cellini fiorentino, scritta, per lui medesimo, in Firenze bildet die Basis des fesselnd zu lesenden Sachbuches.