Der kanadische Übersetzer und Autor schreibt sich mit dem Roman Jones seine schmerzhafte Kindheit von der Seele. Keine Autobiografie, sondern eine mit Witz und Humor gedämpfte Tragödie, deren Basis die Kindheit und das Heranwachsen des Autors und seiner Schwester ist. Seine Erinnerungen und Gefühle erlebt das fiktive Geschwisterpaar, Abi und Eli, für den Autor.
In ihrem jüngsten Roman, Das Herzflorett, erzählt Marica Bodrožićs von Pepsi, einem in Kroatien geborenen Mädchen, das sich in die deutsche Sprache verliebt. Autofiktion, natürlich, denn auch Bodrožićs ist in Kroatien geboren, bei den Großeltern aufgewachsen und mit 10 Jahren von den Eltern nach Deutschland geholt worden. Die Sprache gab und gibt ihr Heimat, davon handelt auch Pepsis Geschichte.
Schande! Die Lektüre des jüngsten literarischen Werks von Ulrike Edschmid, der Roman Die letzte Patientin, ist meine erste Begegnung mit der bekannten und auch preisgekrönten Autorin. Der nur 110 Seiten füllende Roman ist eine Trouvaille, ein Glücksfund für die bis jetzt unabsichtlich ignorante Leserin.
Der Schweizer Autor Joachim B. Schmidt hält es mit den Pechvögeln. Sympathischen Zeitgenossen, die Not und Schmerz erleben, aber niemals aufgeben. Mitunter auch, weil sie es nicht verstehen, was da mit ihnen passiert.
Raue Töne aus Sizilien. Mattia Insolia ist noch keine dreißig und hat in Italien neben Kurzgeschichten und Magazin-Artikeln schon zwei hochgelobte Romane veröffentlicht. Nach Gli affamati / Die Hungrigen, erschienen 2020, ist nun auch der 2023 aufgelegte 2. Roman, Cieli in Fiamme unter brennende Himmel auf Deutsch erschienen.
Mick Herron, Autor der Reihe um die Slow Horses, hat im 7. Band seinen Humor mit Gift und Galle zugedeckt. Slough House ist eine überaus düstere Satire, über die Folgen des Brexit, über die Machenschaften im Geheimdienst und der Finanzwelt, über Machtgier und Korruption, Populismus und die Hilflosigkeit der Regierung. Die Folge: Das Leben der lieb gewonnenen Personen im Slough House hängt an einem seidenen Faden, der zu oft reißt.