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Über Ditta Rudle

Willkommen!

So richtig erwachte meine Leidenschaft für den Tanz als Maurice Béjarts Ballett des XX. Jahrhunderts aus Brüssel in der Staatsoper zu Gast war. Das war Anfang 1960, ich saß mit meiner Schwester ziemlich weit oben auf dem Rang. Da hatten wir einen guten Überblick. Wir verstanden gar nicht, was sich da unten abspielte, aber es ging uns unter die Haut, nicht nur die Musik, auch wie sich Männlein und Weiblein dort aufführten, wo wir bisher nur unwirkliche Keuschheit, elegante Noblesse gesehen hatten.
Gut, wir kannten auch Harald Kreutzberg und andere Expressive, an deren Namen ich mich nicht erinnere. Aber auch die besprangen einander nicht, traten auch meistens solo auf, Kreutzberg, mit schwarzem Mantel vor dem Gesicht, nur die glühenden Augen waren zu sehen.

Egal, es geht ja nicht um die Aufzählung meiner Tanzerlebnisse als Zuschauerin, sondern um Grund und Hintergrund dieser Site. Über Tanz zu schreiben habe ich erst 1993 begonnen, da war Kreutzberg schon 25 Jahre tot, doch Solymosi Tamás (ein echter Ungar nennt den Familiennamen zuerst) höchst lebendig und Erster Solotänzer unter Renato Zanella. Solymosi war als Lescaut ebenso hinreißend wie als Degrieux in „Manon“ und machte sich als Mercutio selbst als Romeo (John Cranko: „Romeo und Julia“) Konkurrenz. Stimmt nicht ganz, denn im 1. Akt des Balletts läuft ja Romeo mit flatterndem roten Cape auf die Bühne, um sich der Balkonszene zu widmen. Ich habe noch keinen Tänzer gesehen, der das Cape so eindrucksvoll flattern lässt wie Solymosi. Diesen feschen, ungarischen Prinzen musste ich interviewen. Weil ich noch wenig Ahnung hatte, stellte ich die Standardfrage: „Welche Rolle fehlt noch in Ihrem Repertoire?“ Die Antwort geben Tänzer nächster Generationen noch heute: „Ich will alle Prinzen tanzen.“ Heute ist Solymosi Tamás künstlerischer Leiter des famosen Ungarischen Nationalballetts in Budapest.

Ach ja, keine Geschichten sind gefordert, sondern Fakten:

Geboren und aufgewachsen in Wien.
Nach 12 Internatsjahren, Matura an der BEA (heute HIB) in der Boerhaavegasse, 3. Bezirk.*), gelernte Bankkauffrau, Kinder, Haushalt … Trennung vom Ehemann und Vater der wunderbareren, nahezu perfekten, gesunden, anständigen, großartigen Menschen herangewachsenen Kinder.  Warten auf Johanna Dohnal, die mich von einigen Ungerechtigkeiten in dieser Männerwelt befreit hat. Sie ist die erste sozialistische Heilige.
Aus Lust am Schreiben habe ich an einem Wettbewerb teilgenommen, gewonnen und gewusst, dieses Metier gefällt, ich will Geschichten erzählen, Menschen berühren, unterhalten und auch  – ich bin eine Lehrer:innen Tochter, Enkelin und auch Schwiegertochter – belehren. Das hat sich in 50 Jahren nicht geändert.
10 Jahre Redaktionsmitglied der Tageszeitung „Die Presse“
Studium der Theaterwissenschaft.
Wechsel zur „Wochenpresse“, die dann vom deutschen Holtzbrinck-Verlag geschluckt, in WirtschaftsWoche umbenannt und schließlich eingestellt worden ist.
Die letzten Jahre arbeitete ich als Leiterin, des in einem Wirtschaftsmagazin nicht sonderlich hoch angesehen Ressorts Kultur.
Zugleich und danach: Seminar- und Praktikumsleiterin an den Universitäten in Wien, Salzburg und an der Privatuniversität Krems. Seminar- und Kursleitung bei diversen Instituten und Institutionen. Veröffentlichungen in entsprechenden Medien, Tanz- und Musikmagazinen.
Ständiges Mitglied im Redaktionsteam des Magazins „Buchkultur“, Mitarbeit bei der Publikation „Buchmedia“. Freie Mitarbeiterin im  Schaufenster / Kulturmagazin der Tageszeitung „Die Presse“. Mitarbeit in der Sonderbeilage für Impulstanz im „Falter,“ im Kulturmagazin der Tageszeitung „Die Presse“, und bis zur Einstellung auch in der Wiener Zeitung. Dieser Totschlag der , wie es heißt, ältesten Tageszeitung der Welt hat alte Wunden wieder aufgerissen.
Publikationen gibt es auch einige: Fernsehdrehbuch, Roman, Kurzgeschichten, Sachbücher …

Für die Arbeit in meinem Online-Magazin gibt es kein Honorar, doch ich bin meine eigene Chefin, Beschwerden sind deshalb an mich zu richten.

Fröhliches Lesen und gute Unterhaltung mit tanzschrift.at**, wo es vor allem und immer wieder um Ballett und Tanz geht, aber mitunter auch um andere Künste, wie Film, Malerei oder Literatur.
Lektorinnen oder Korrektorinnen stehen leider nicht zur Verfügung***. Deshalb freue ich mich immer, wenn jemand einen Fehler (Irrtum, Tippfehler) entdeckt und es mir meldet. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

*) ein Aperçu: Neben einem bildnerischen und einem musikalischen Zweig bietet das Realgymnasium in der Boerhaavegasse auch einen Ballettzweig für die SchülerInnen der Ballettakademie des Wiener Staatsballetts und jene des Konservatoriums Wien Privatuniversität. 1983 schon hatte der damalige Ballettschul-Direktor Gottfried Heindl diese großartige Idee gehabt und es damit den angehenden Ballerinen und Ballerinos leicht gemacht, mit dem Maturazeugnis auch ein Studium zu beginnen.  „Auch für den Tänzer ist das Hirn das wichtigste Organ“, sagt der Tänzer Friedemann Vogel. Und der muss es ja wissen.

**) eine 2., nicht unwichtige, Bemerkung:
„Tanzschrift“ ist die Spiegelung von „Schrifttanz“- und das war ja eine der besten Tanzzeitschriften überhaupt (erschienen in der Universal Edition 1928–1931).
© Gunhild Oberzaucher-Schüller.

***) ein allerletztes PS: Seit etwa 2020 werden die Texte von einem Korrektor betreut. Aus Leidenschaft, ohne Honorar, macht Peter Sackl das. Ich kann ihm nicht genug danken, dass das Magazin jetzt weitestgehend ohne Tippfehler, doppelte Leerzeichen, unvollendete Sätze, falsche Übereinstimmungen (m und n liegen dicht nebeneinander auf den Tastaturen, da schaut dann ein Vertipper schnell wie ein Fallfehler aus. Peinlich!), und andere Lapsus Linguae erscheint. Peter Sackl sei hiermit öffentlich und von Herzen bedankt!