Der britische Choreograf Christopher Wheeldon nimmt es mit William Shakespeare auf und setzt das Drama The Winter’s Tale in Tanz um. Das funktioniert nicht, denn die Sprache des Körpers ist nicht die Sprache des Mundes. Dialoge, Monologe, Erklärungen und gesprochene Weisheiten lassen sich nicht tanzen. Das 2014 für das Royal Ballet London geschaffene dreiaktige Ballett hat am 19. November an der Wiener Staatsoper Premiere gehabt. Der Applaus des Premierenpublikums für das Wiener Staatsballett ist immer freundlich.
Eine Überraschung. Hungry Sharks, die unter ihrem künstlerischen Leiter und Choreografen Valentin Alfery mit Hopping und Popping, also im Bereich des urbanen Tanztheaters, Erfolg gehabt haben, nähern sich dem zeitgenössischen Tanz. In Destination FCKD bewegen sich sechs junge zeitgenössische Tänzerinnen als NPC, Non-Playable-Characters. Ein anstrengender Spaß für die Darstellerinnen, eine spaßige Performance und ein Fenster in die digitale Welt für das Publikum im brut.
Verwirrendes Chaos. Im Tanzkörper von Eva-Maria Schaller sind persönliche Erinnerungen und auch die gesamte Tanzgeschichte gespeichert, Fragmente eines Puzzles. O! A Biography nennt die Tänzerin und Choreografin ihr Opéra-ballet. Wobei O! nicht nur für einen Ausruf des Erstaunens, sondern auch für Orlando, die Fantasiefigur in Virginia Woolfs gleichnamigen Roman steht. Im Rahmen von wien modern ist das Opéra-ballet (O! Noch ein O) im Tanzquartier uraufgeführt worden.
November. Der Nebel hängt tief, feuchte Kälte dringt durch alle Ritzen, der apokalyptische Reiter schwingt sein blutiges Schwert; Unzufriedenheit und Pessimismus herrschen überall, und wer tanzt, tanzt auf dem Vulkan. Die schallundrauch agency such nach einem Gegenmittel. In der performativen Installation Hope sollen mit bunten Farben und hellem Licht, mit Gesang und Tanz die hängenden Köpfe wieder aufgerichtet werden.
Ein Film als Ouvertüre, ein Flügel, elektroakustisch präpariert, die Pianistin, zugleich Komponistin, zwei Tänzerinnen, ein Tänzer, Licht und Dunkelheit, fluoreszierende Zeichen an der Wand, die Landschaft auf dem Boden – Zutaten, aus denen die Künstlerin Alix Eynaudi ihre musikalische Performance zusammensetzt. Death by Landscape, a concert nennt sie die wundersame Aufführung im brut nordwest.
Eine Verführung.
0gottogott. Das Gedicht von Ernst Jandl, ottos mops, in den 1970er Jahren in aller Kindermunde, tanzt neuerdings auf der Bühne. Emmy Steiner / Theater.Nuu hat Lyrik in Dramatik verwandelt und lässt gemeinsam mit der Musikerin Mona Matbou Riahi Ottos Mops zum unbändigen Vergnügen von Groß und Klein im Dschungel hopsen, trotzen und auch kotzen. Mops lässt sich nichts sagen, bleibt ein autonomes, widerspenstiges Wesen.