Yishun in Ekstase Tempeltanz und Lasershow
Yishun is Burning“ nennt der Multimedia-Künstler Choy Ka Fai sein jüngstes Werk. Eigentlich ist es der zweite Teil eines Doppelabends aus der Serie „Cosmic Wander“, in der Ka Fai schamanische Tanzkulturen Asiens erforscht und Schaman:inen in seiner Heimat Singapur, in Taiwan, Indonesien und anderen Ländern interviewt. „Wander Double Bill“ besteht aus „The Third Prince“ und „Yishun is Burning“, ein kurzweiliger Abend, der im brut nordwest bejubelt und bejohlt worden ist.
Rote Sonne im Theater: Frauen bringen Männer um
Christine Gaigg macht Theater. Die Choreografin führt Regie bei der Adaption des Films „Rote Sonne“ von Rudolf Thome, der 1970 in den Kinos gezeigt worden ist. Das Alter der Erzählung spielt dabei keine Rolle, Gaigg kann die gewalttätige Handlung mühelos ins Heute übersetzen. Der Film war für die 1970er Jahre in zweifacher Hinsicht revolutionär: „Weil er die Position der Frauenbewegung aufnimmt und spielerisch vertritt, und wie er als Film erzählt ist.“ (Rudolf Thome)
Am 8. Oktober ist Premiere im V°T// Volx, Margaretenstraße.
Salzburg: tanz_house festival 22, 5.–13.Oktober
Tanz als „Futter für die Seele, als Impuls- und Taktgeber und als Wertschätzung des Miteinanders im Hier und Jetzt“ gilt es beim tanz_house festival im Oktober zu entdecken und zu feiern. Die Choreografin Editta Braun, nicht nur in Salzburg, sondern auch international renommiert, hat als Festival-Kuratorin ein abwechslungsreiches, niveauvolles Programm zusammengestellt und sich auch Gedanken über Sinn und Zweck der künstlerischen Arbeit allgemein und von Choreografie und Tanz im Speziellen in Zeiten von Pest und Cholera gemacht.
Ioanna Avraam debütiert als Tatjana in „Onegin“
Zu Recht ist die Solotänzerin Ioanna Avraam nach ihrem Debüt als Tatjana in John Crankos so fein ziseliertem Ballett „Onegin“ nach dem Versroman „Eugen Onegin“ von Alexander Puschkin zur ersten Solotänzerin ernannt worden. Technisch auf höchstem Niveau kann sie auch in der Rolleninterpretation überzeugen. Eno Peçi , individuell als Onegin, Davide Dato, unnachahmlich als Lenski und Sonia Dvořak als Olga gehören ebenso zu diesem befriedigenden Abend wie das Corps de Ballet. Schade nur, dass sich der Publikumszustrom in Grenzen gehalten hat.
Hexen sind auch nur Menschen, Dschungel Wien
Dschungel Wien, das Theaterhaus für junges Publikum, hat vier Hexen eingeladen, die aktuelle Saison zu eröffnen. Es ist die letzte der erfolgreichen Intendantin Corinne Eckenstein. Im Rahmen einer Feierstunde wird sie am 7. Oktober im Kasino am Schwarzenbergplatz für ihre langjährige künstlerische und kulturpolitische Leistung mit dem Stella*22-Sonderpreis der Assitej geehrt.
Herron: „London Rules“, Esprit und Suspense
Die lahmen Pferde galoppieren wieder durch London. Nach ihren eigenen Regeln. Autor Mick Herron beobachtet zum 5. Mal Jackson Lamb und seine „Slow Horses“, die sich an keine Regel halten, auch nicht an die ungeschriebenen Londoner Regeln, deren erste heißt: „Rette deinen Arsch“. Einmal sind es die grauen Männer mit Krawatten und Köfferchen, die das Unheil heraufbeschwören, ein anderes Mal ein toter Spion und russische Oligarchen, und im 5. Band sind es Terroristen, die im Dorf Abbotsfield ein Massaker anrichten.