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Am 26. März feierten Olga Esina und Brendan Saye ihr Debüt als Marguerite und Armand in John Neumeiers Ballett Die Kameliendame, mitgefeiert haben auch Kiyoka Hashimoto und Masayu Kimoto als Spiegel des Hauptpaares Manon Lescaut und Des Grieux. Auch die am 17. 4. gesehene 2. Vorstellung mit dieser Besetzung ist mit Begeisterung aufgenommen worden, wobei die Bravorufe auch dem Pianisten Michał Białk und dem Dirigenten Markus Lehtinen und wohl auch Frédéric Chopin gegolten haben.


Parasol–Tänzerinnen scheinen sich in Trance zu tanzen.

Die weißen Berge leuchten im ultravioletten Licht, die Wasserpfützen und der Fluss im Vordergrund glitzern und bald entfaltet sich ein Ritual in der kahlen Mondlandschaft. Die in die Körper der Frauen eingefahrenen Dämonen müssen besänftigt werden. Zāār nennt die aus Teheran gebürtige Wiener Choreografin Ulduz Ahmadzadeh die von fünf Tänzerinnen im Tanzquartier gezeigte Choreografie, die von Geistern, Dämonen und den Ritualen, diese zu besänftigen, erzählt.


Es hat funktioniert. Die neue Besetzung von John Neumeiers Ballett Die Kameliendame war hinreißend und überaus erfolgreich. Die junge Solotänzerin Elena Bottaro ist eine bezaubernde neue Marguerite, als ihr Partner zeigt der Erste Solotänzer Davide Dato neue Facetten. Ein Bilderbuchpaar, wenn man die bekannten Bilder aus dem Kopf radiert. Ebenso überraschend ist die Interpretation von Liudmila Konovalova und Alexey Popov als geisterhafte Bühnenfiguren Manon Lescaut und Des Grieux.


Nach dem Erfolg ihres Sachromans Papyrus, ein Spaziergang durch die Geschichte der Welt in Büchern, tummelt sich die spanische Literaturwissenschaftlerin Irene Vallejo wieder im Altertum. Elyssa, besser bekannt unter ihrem lateinischen Namen Dido, ist die Heldin und zugleich Titelgeberin des jüngst übersetzten Romans. Vallejo kann lebendig und spannend erzählen, der fast 3000 Jahre alte Mythos liest sich als Liebesgeschichte von heute.


Ein seltenes Bild: Autor Friedrich Ani lacht.

Lichtjahre im Dunkel nennt Friedrich Ani seinen jüngsten Roman, in dem er mit gewohnter Brillanz von den Versehrten, Vermissten, Strauchelnden erzählt und nach sechs Jahren Pause den Privatdetektiv Tabor Süden noch einmal aus dem Ruhestand zurückholt. Anfangs ist es nur eine Vermissung, wie Süden Vermisstenfälle zu nennen pflegt, doch bald wird daraus ein Mordfall.


Zum Abschluss des eben zu Ende gegangen internationalen Prix de Lausanne, eines jährlichen Wettbewerbs für Tanzschülerinnen zwischen 15 und 18 Jahren, ist die Ballerina Alessandra Ferri für ihr Lebenswerk ausgezeichnet worden. Ferri ist im Oktober 2023 als designierte Direktorin in der Nachfolge von Martin Schläpfer vorgestellt worden.