Geschrieben von Ditta Rudle .
Timoor Afshar, seit dieser Saison Solotänzer im Wiener Staatsballett, hat Mut bewiesen und sein Debüt als Prinz Siegfried in Rudolf Nurejews Choreografie des Balletts Schwanensee gut überstanden. Olga Esina, sowohl als Odette wie als Odile unnachahmlich, war ihm eine perfekte Partnerin. So konnte Afshar den tosenden Applaus am Ende der Vorstellung vom 20. Juni, der vor allem der ersten Solotänzerin Esina gegolten hat, auch für sich buchen.
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Geschrieben von Franziska Zauner.
Lacrima, Träne, nennt die französische Regisseurin Caroline Guiela Nguyen ihr Theaterstück,mit dem sie den bitteren Kontrast zwischen struktureller Gewalt im Kapitalismus und den Leiden der Betroffenen, den arbeitenden Menschen und ihren Familien aufzeigt. Caroline Guiela Nguyen ist zum ersten Mal bei den Wiener Festwochen zu Gast und hat mit Lacrimaeine Uraufführung mitgebracht, die am 31.Mai in der großen Halle im Museumsquartier heftig akklamiert worden ist.
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Geschrieben von Ditta Rudle .
Einen „sinnreichen Junker“ nannte der spanische Dichter Miguel de Cervantes Saavedra die Hauptfigur in seinem Anfang des 17. Jahrhunderts erschienenen Roman. Auch 400 Jahre später kennt ihn, Don Quixote oder Don Quijote, auch Don Quichotte, noch jedes Kind, nicht nur im Geburtsland. In der Wiener Staatsoper wird seit 1966 mit Unterbrechungen das gleichnamige Ballett von Rudolf Nurejew nach Marius Petipa und Alexander Gorski getanzt. Don Quixote ist eine Ballett-Komödie, doch …
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Geschrieben von Ditta Rudle .
Marie, so heißt die Vorarlberger Straßenzeitung, eine soziale Auszeichnung ist die Sozialmarie und wenn eine Wienerin, ein Wiener von der Marie spricht, etwa „her mit der Marie“, sagt, dann meint er die Mäuse, die Moneten, die Kröten, das Geld eben. Die Gesichter der Marie im gleichnamigen Tanzstück der schallundrauch agency sind die von Milano Leeb, Bernhard Georg Rusch und Martin Wax. Nach mehreren vom Virus verschuldeten Verschiebungen haben sie endlich im Dschungel ihr wahres Gesicht gezeigt, waren stinkreich und hundsarm zugleich.
Premiere war am 27. Juni.
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Geschrieben von Ditta Rudle .
Das Wasser, Lebenselixier für Menschen, Tiere und Pflanzen, steht im Mittelpunkt des eindrucksvollen Tanztheaters Shallow Waters. Der Schweizer Regisseur, Tänzer und Choreograf Sebastian Zuber verzichtet auf viele Worte und zeigt mit sechs Tänzer:innen Bilder einer Welt, in der das Wasser immer knapper wird. Flaches Wasser ist 2022 in einem trockengelegten Wasserspeicher in Basel aufgeführt und als Gastspiel zweimal im Dschungel Wien gezeigt worden.
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Geschrieben von Ditta Rudle .
Das AAR-Festival von Tanz*Hotel im Theater Nestroyhof / Hamakom ist am 21. Juni mit drei recht unterschiedlichen Choreografien eröffnet worden. Der Gründer und künstlerische Leiter von Tanz*Hotel, Bert Gstettner, hat seine neue Arbeit B*Beppu für drei Tänzerinnen, gezeigt, Inge Kaindlstorfer und Elisabeth Flunger haben die Performance Materialstudie: Papier und Metallvorgeführt. Andrea Nagl hat das Vorrecht gehabt, den Eröffnungsabend zu eröffnen. __allochton nennt sie ihr Solo, getanzt zur Musik von Karlheinz Essl.
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Geschrieben von Ditta Rudle .
Das Gehen und der Blues sind neben Shakespeare und Walter Benjamin die Quellen, aus denen die flämische Choreografin Anne Teresa De Keersmaeker in ihrer jüngsten Choreografie EXIT ABOVE. after the tempest/ nach dem sturm schöpft. Aus dem Gehen wird Hüpfen, Laufen, Stampfen, Marschieren, Drehen, Schwingen und auch Heben. 13 Tänzer:innen tanzen den Blues. Ein Erlebnis.
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Geschrieben von Ditta Rudle .
Gefangen in ihren Träumen, unheimliche, furchterregende und auch süße, sind Frauen und Männer. Zeit und Raum jedenfalls sind aufgehoben, wenn TANZ LINZ am 6. Juni in der Black Box des Musiktheaters Traumzeit zeigt. Fünf Mitglieder der Company sind für die Choreografie verantwortlich, Aaron Breeze hat eine Soundcollage geschaffen, die gemeinsam mit den dynamischen Tänzer:innen auch das Publikum zu Träumenden macht.
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Geschrieben von Ditta Rudle .
Wieder zu Hause gelandet sind die künstlerischen Mitarbeiter:innen des künstlerischen Kollektivs spitzwegerich. Auf der Suche nach einem Spielort für das zweite Kapitel im Projekt (GEHÄUSE) haben sie entdeckt, dass ihr Studio noch im 20. Jahrhundert der Handweberei von Jakob Himmelspach gedient hat. Dort hat er aus alten Textilien Fleckerlteppiche hergestellt. Keine Frage, dass die Aufführung von (GEHÄUSE) – G’spinst nur im Himmelspach stattfinden kann. Spitzwegerich arbeiten multitalentiert und multimedial. Puppen, Objekte, Musik, recherchierte und phantasierte Texte, Gesang und (diesmal kein) Tanz fließen zu einer ebenso vergnüglichen wie informativen „Hyper-Text- Performance“ zusammen.
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Geschrieben von Ditta Rudle .
160 Euro, den Friseur nicht eingerechnet, hat die Dame in der Loge ausgegeben, um eine festliche Ballettvorstellung zu sehen. Bekommen hat sie einen glanzlosen bis langweiligen Abend, mit einer Einlage von Schülerinnen (garniert von Schülern) der Ballettakademie und einer Flamenco-Darbietung. Mit dem Tänzer und Choreografen Rudolf Nurejew hat der von Manuel Legris unter dem Titel „Nurejew Gala“ eingeführte Saisonabschlussabend gar nichts zu tun. Es würde niemandem wehtun, gäbe es schlicht eine „Gala“ zum Saisonende. In der kommenden Saison verzichtet Ballettchef Martin Schläpfer ohnehin auf ein zu 100 Prozent ausverkauftes Haus und einen würdigen Saisonausklang.
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