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Kein Platz für die Fremde, Undine muss gehen

Mit dem Roman „Die Meerjungfrau von Black Conch“ benützt die britische Autorin Monique Roffey gekonnt und originell den Mythos von der schönen Frau, die mit einem schuppigen Schwanz im Wasser lebt und versucht,  als Mensch unter Menschen zu leben, um ein Märchen für Erwachsene zu schreiben. Die bitter-süße Liebesgeschichte ist nur die rosafarbene Oberfläche einer Fülle von angesprochenen Themen, vom Kolonialismus und der Ausbeutung bis zum Fremdsein der Frauen in der Welt der Männer.

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Lieber Serienermittlerinnen als Serienmörder

Schon immer war der gute Kriminalroman, richtig gelesen, ein Spiegel der Zeit, der gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse, der Nöte und Freuden der Menschen. Großartige Autorinnen verpacken ihre Analyse der herrschenden Verhältnisse in eine Kriminalhandlung, um die Scheinwerfer aufzudrehen und die Sinne ihrer Leserinnen zu schärfen. „Ein notwendiger Tod“ von Anne Holt und „Wintersonne“ von Katrine Engberg sind Beispiele für fundierte Kriminalromane, die Exemplarisches über die Welt und die darin Lebenden aussagen.

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Bahnhofstreffen: Kurz begegnet, rasch getrennt

Éliette Abécassis, geboren 1969 in Straßburg, ist eine französische Schriftstellerin, Regisseurin und Drehbuchautorin, zwischendurch schreibt sie auch in Modezeitschriften. Ihr erster Roman, „Qumran“ ist 1996 erschienen und sofort übersetzt worden. Seitdem hat sie nahezu jedes Jahr ein neues Buch veröffentlicht. Warum ausgerechnet die 2003 erschienene kleine Geschichte „Clandestin“ unter dem unpassenden und hölzernen Titel „Eine unwahrscheinliche Begegnung“ jetzt übersetzt worden ist, bleibt ein Rätsel.

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Doppelporträt: Zwei, die einander fremd waren.

Ökonomie des Erzählens: Zwei Porträts in einem Rahmen. Der Schweizer Autor Lukas Hartmann widmet zwei Personen einen biografischen Roman, die miteinander nicht viel mehr miteinander zu tun haben als die Zeit, in der sie gelebt haben und ihre Verbindung zum Kommunismus. „Ins Unbekannte. Die Geschichte von Sabina und Fritz“ nennt Hartmann dieses Doppelporträt zweier unterschiedlicher Personen, die einander nie wissentlich begegnet. Gemeinsam haben sie das Todesjahr 1942. Die Jüdin Spielrein wird in Rostow von den Nazis ermordet, Platten von Stalins Schergen im sowjetruissischen Straflager Lipowo.

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Marco Balzano: „Wenn ich wiederkomme“, Roman

Mit den Romanen „Resto qui“ und „L'ultimo arrivato“ hat sich der Mailänder Lehrer Marco Balzano, 43, in die erste Riege italienischer Autoren geschrieben. Die Übersetzungen, „Ich bleibe hier“ und „Das Leben wartet nicht“, waren auch im deutschen Sprachraum ein Erfolg. Seinen jüngster Roman, „Wenn ich wiederkomme“, widmet er den illegalen, vor allem weiblichen Pflegekräften aus Osteuropa, die in Österreich wie in Italien und in vielen anderen Ländern Westeuropas fremde Menschen pflegen, um ihrer Familie ein besseres Leben zu bieten. Balzano hat sich den Alltag der Frauen genau angesehen, lässt Daniele aus Rumänien in „Wenn ich wiederkomme“ davon erzählen.

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Erwin Riess: Herr Groll und die Wölfe von Salzburg

Herr Groll und Josef sind wieder auf Tour. Die zwei, also Groll, vornamenlos, und sein Rollstuhl, mit Vornamen Josef, waren schon fast überall, wenn ich mich nicht irre, sogar in New York. Diesmal allerdings sind sie in Salzburg, wo es knapp vor Beginn der Festspiele turbulent zugeht. Wölfe zerfleischen geistliche Würdenträger, unheimliche Puppen hängen in Parks und auf Plätzen, und Groll soll den verschwundenen Freund einer liebeslustigen Festspielabonnentin suchen. Diese Suche soll den roten Faden von Erwin Riess Krimi „Herr Groll und die Wölfe von Salzburg“ bilden.

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R. Medicus: „Salzburgs Stadtberge und Stadtgärten“

Reinhard Medicus, Botaniker und Sachverständiger für Naturschutz, ist Erhaltung und Pflege der Kulturlandschaft der Stadtberge und ihrer Natur sowie der alten Gartenanlagenseiner seiner Heimatstadt Salzburg ein besonderes Anliegen. Mit dem reich bebilderten Band über „Salzburgs Stadtberge und Stadtgärten“ leistet er nicht nur einen Beitrag zur Erhaltung des Grünraums der Stadt, sondern öffnet auch den vielen Salzburg-Besucher:innen die Augen für die Schönheit der Stadt, die mehr zu bieten hat als Festungsberg, Felsenreitschule und Domplatz.

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Ali Smith: „Sommer“, Jahreszeitenquartett IV

Mit dem vierten, abschließenden Teil ihrer Tetralogie über die vier Jahreszeiten macht es die schottische Autorin Ali Smith leicht, den Sommer zurück zu holen. Begonnen hat sie im Herbst und ist, nach Winter und Frühling, 2020 im „Sommer“ angelangt. Auch wenn dieser mitten in der Pandemie einer des Missvergnügens war, weiß Ali Smith die Leser:innen zu trösten.

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Michaela Karl: „Isadora Duncan“, eine Biografie

Die für ihre leicht lesbaren Biografien bekannte Autorin Michaela Karl beleuchtet die Tänzerin Isadora Duncan (1877–1927), die zurzeit, da auch in den großen Ballettcompagnien der Spitzentanz immer weiter in den Hintergrund rückt, wieder in aller Munde ist. Michaela Karl schreibt nicht nur eine Hymne auf die Leistungen Duncans als Wegbereiterin des modernen Tanzes, sondern erzählt auch vom Leben Isadoras, das von mancherlei Katastrophen und Hindernissen geprägt war. „Lasst und tanzen und Champagner trinken trotz alledem!“, soll Isadora einmal gesagt haben, dieses Ondit wird zum ein wenig reißerischen Buchtitel. Doch alle Künstlerinnen-Biografien von Michaela Karl tragen ein Zitat der Hauptperson als Titel.

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„Shiny Shiny“, Liquid Loft in Bild, Text & Musik

Liquid Loft, die Tanzformation, die der Tänzer und Choreograf Chris Haring im Quartett gegründet hat, feiert Jubiläum und macht sich ein Geschenk, einen Bildband mit vielen Texten und einem alles beinhaltenden Interview mit den Speerspitzen der Compagnie, das alles aussagt, was die Fangemeinde in 15 Jahren erfahren hat und die neue LL-Fan-Generation wissen muss.

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