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Kulturmagazin Du: September-Schwerpunkt Tanz

Du 878_Tanz; Titelbild.© Du Kulturmedien AG

Das Schweizer Kulturmagazin Du widmet ein ganzes Heft dem Tanz, dem Schweizer Tanz vor allem. Doch Interviews und Porträts, Kommentare und Reportagen sind nicht nur für Tanzfreundinnen in der Schweiz interessant. So eng werden die Grenzen ohnehin nicht gezogen, sind doch Schweizer Tänzer und Tänzerinnen auch jenseits der Grenzen bekannt und Choreografen auch in den Nachbarländern hoch willkommen. Martin Schläpfer sei als ein Beispiel genannt.

Um zu zeigen, dass Tanz keine Grenzen, weder geografische noch solche der Gattung kennt, ist nicht nur Schläpfer eine Hommage, geschrieben von der Schweizer Tanzkritikerin und Dozentin für Tanzgeschichte an der Züricher Hochschule für Künste, gewidmet. Flamencos en route:  "haiku flamenco ", fotografiert von Alex SpichaleAuch John Neumeier und die Tanzwissenschaftlerin Claudia Jeschke kommen mit vielen anderen zu Wort. Der Kulturredakteur der britischen Tageszeitung The Guardian, John D’Mahony, widmet sich der unvergesslichen Tänzerin und Choreografin Pina Bausch, die Tanzhistorikerin Ursula Pellaton lenkt den Focus auf ein Stück der jüngeren Tanzgeschichte und erzählt von der weit über die Schweiz hinaus beliebten Tourneetruppe Flamencos en route.
Dass viele ausdrucksstarke Bilder, den Text ergänzend, den flüchtigen Moment der unaufhörlichen Bewegung festhalten, muss nicht eigens erwähnt werden.

Die Zeitschrift „Du“, längst auch im angrenzenden deutschsprachigen Ausland bekannt und geschätzt, ist 1941 von Arnold Kübler gegründet worden und im Zürcher Verlag Conzett & Huber unter dem Namen "Schweizerische Monatsschrift" erschienen. „Du ist ein Programm. (...) Zwischen dem Ich und dem Du ist in unserer Zeit ein neues Leben aufgebrochen. Titelbild der ersten Ausgabe von Du, 1941. © Du Kulturmedien AGDrum schreiben wir das Du aufs Titelblatt unserer neuen Arbeit," schreibt Kübler, der bis 1957 Chefredakteur ist, im ersten Editorial. 2007 ist Du an den Verleger Oliver Prange verkauft worden, der seit 2011 auch redaktioneller Leiter ist. Auch unter Pranges Leitung ist das Magazin seinen Wurzeln treu geblieben. 

Zuerst als Kunst-, dann als Kulturzeitschrift, wurde sie über die Jahrzehnte hinweg immer als ein qualitativ sehr hochwertiges Medium innerhalb der deutschsprachigen Kulturlandschaft wahrgenommen. Zu den Autoren und Mitwirkenden der Zeitschrift haben seit dem Beginn im Jahr 1941 Künstler, Denker und auch Politiker aus der ganzen Welt gehört, zu nennen sind unter anderem die Namen von Carl G. Jung, Hilde Spiel, Henri Cartier-Bresson, Golo Mann oder Jean Ziegler.

Doppelseite aus dem Septemberheft, 878 / 2017 © Du Kulturmeiden AGVon Herbst bis April 2017 konnte man im Landesmuseum Zürich / Schweizerischen Nationalmuseum auch eine Ausstellung über 62 Jahre Kulturmagazin „Du“ sehen. Du hat das gesamte Archiv Online gestellt, über die Suchfunktion findet man im Kiosk alle Themen oder Personen, die Du jemals ausführlich beleuchtet hat. So finde ich auch die Ausgabe vom Mai 2013, die dem österreichischen Filmregisseur Michale Haneke gewidmet ist, oder die vom Mai 1995 (Nr. 649), die Friederike Mayröcker und Ernst Jandl ziert. Untertitel: "An den Rändern der Sprache“.
Dem Tanz, im Allgemeinen und als Spezialthema, sind immer wieder ganze Ausgaben von Du gewidmet. Auch der historische Roman von Chefredakteur Prange, „Das Sonnenfest“, über die Künstlerkolonie am Monte Verità bei Ascona, ist beim Verlag erhältlich.

Du, schweizerisches Kulturmagazin: Tanz – Ein Lebensgefühl, Ausgabe 878, September 2017. Einzelheft € 15. Jahresabonnement (8 Ausgaben, 2 Doppelausgaben) € 139.
Das aktuelle Magazin vom 1. November 2017 ist anlässlich seines 75. Geburtstags dem Regisseur Martin Scorsese gewidmet. Du 880, € 15.