makemake: „Atlas der Abgelegenen Inseln“
Die wundersame Reise des makemake-Teams im Dschungel. Nach dem gleichnamigen Buch von Judith Schalansky blättert ein Quartett aus zwei Musikern, einer Schauspielerin und einer Tänzerin im „Atals der abgelegenen Inseln“ und lädt das Publikum zu einem abenteuerlichen Inselhopping ein, das Realität mit Fantasie vermischt und von Gegenden erzählt, von denen nicht nur Zehnjährige, für die das Stück konzipiert ist, noch nie gehört haben.
Rund um die Welt in 60 Minuten! Unglaublich, was es da alles zu sehen gibt: Tanzende Krabben, die gegen giftige Spinnen kämpfen müssen, watschelnde Pinguine, denen die Eier gestohlen werden, furchterregende, mit klappernden Zähnen singende Dämonen; die verschwundene Flugpionierin Amelia Earhart taucht im Video auf, das Flugzeug schwebt im Nebel von der Decke; auch von einer pikanten Affäre, die sich 1934 auf der Insel Floréana im Galapagos-Archipel ereignete und heute noch die Medien am Boulevard beschäftigt, wird erzählt, wenn die Reise kreuz und quer über die Erdkugel, die weder Ende noch Anfang hat, führt.
Schauspielerin Michèle Rohrbach ist nicht nur die so herrlich deutlich sprechende und auch singende Erzählerin, sondern schlüpft mit rasantem Kostümwechsel in viele unterschiedliche Rollen. Ein Genuss, ihr zuzuhören. Einen Genuss, zuzuschauen, bietet die Tänzerin Laura Eva Meuris, die Lasttier und Krabbe, Forscherin und Inselentdeckerin ist. Den des Hörens vermitteln die beiden Musiker, Zuko Samela mit der Violine, Samuel Eder mit der Klarinette. Wenn es nottut, müssen sie ihr Podest verlassen, mitspielen, das Gewitter donnern und den Sturm heulen lassen. Theater, Musik und Tanz sind eine untrennbare Einheit, bestens ergänzt durch Video und Schattenspiel und die überraschenden auftauchenden Objekte samt dem flüssigen Rollenwechsel.
Wie im Kollektiv makemake üblich, werden alle Mittel der Darstellung samt Schattenspiel und Video und immer wieder neugestalteter Bühne bestens ausgenützt. Verblüffung und Staunen sind garantiert.
So abwechslungsreich und unterhaltsam ist diese spannende Entdeckungsreise im Blitztempo, dass das junge Publikum gar nicht bemerkt, was es alles erfährt und lernt.
Echt makemake eben. Großartig. Der Erde geht am Ende die Luft aus, die Zuschauer*innen haben noch genug, um die Vorstellung zu bejubeln.
makemake Produktionen „Atlas der abgelegenen Inseln“, Regie Sara Ostertag, Komposition Hannes Dufek, Ausstattung, Licht Christian Schlechter; Kostüme Brigitte Moscon; Produktion Daniela-Katrin Strobl. Auf der Bühne: Michèle Rohrbach, Laura Eva Meuris; Samuel Eder, Zuko Samela.
Nach dem Buch von Judith Schalansky, mareverlag, 2009.
Eine Koproduktion mit dem Vorarlberger Landestheater Bregenz, Wien Modern & Dschungel Wien.
Die Produktion ist mit dem Stella17, dem Darstellender.Kunst.Preis für junges Publikum ausgezeichnet worden.
Premiere im Dschungel: 6.11.2017. Weitere Vorstellungen 7.–11.11. 2017 im Dschungel.