Skip to main content

Peter Paul Rubens nur noch kurze Zeit im KHM

Das Urteil des Paris, um 1639, © Museo Nacional del Prado

Peter Paul Rubens (1577 – 1640) war seinerzeit ein Star – und ist es bis heute. Sein Name steht für die Malerei einer ganzen Epoche, die Zeit des Barock. Zurecht gilt Rubens als Inbegriff barocker Malerei. Nur noch kurze Zeit ist die unter dem Aspekt „Kraft der Verwandlung“ bestens kuratierte und durch zahlreichen Leihgaben einmalige Schau im Kunsthistorische Museum Wien zu besuchen. Danach wird sie im Frankfurter Städel Museum gezeigt, in dessen Kooperation mit dem KHM die umfassende Schau zusammengestellt worden ist.

Die vier Paradiesflüsse, um 1615, Öl auf Leinwand, Wien, Kunsthistorisches Museum, Gemäldegalerie. © KHM-MuseumsverbandDie Ausstellung thematisiert einen bisher wenig beachteten Aspekt in Rubens’ Schaffensprozess: Sie zeigt, wie tief er in den Dialog mit Kunstwerken berühmter Vorgänger und Zeitgenossen eintrat und wie dies sein etwa fünfzigjähriges Schaffen prägte. Seine Bezugnahme auf Werke von Künstlern unterschiedlicher Epochen ist häufig erst auf den zweiten Blick erkennbar – in der Ausstellung kann die Besucherin die zuweilen überraschenden Korrelationen durch den direkten Vergleich nun im Detail nachvollziehen. Verständliche, oft gar poetische Texte erleichtern die Erkenntnis, ein am Eingang zum Rundgang frei zu entnehmendes Textbuch das Lesen. Detail aus Die vier Paradiesflüsse. Wien, Kunsthistorisches Museum, Gemäldegalerie,  © KHM-Museumsverband

Die etwa 120 Objekte umfassende, Gattungsgrenzen überschreitende Ausstellung vereint Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Skulptur und Werke der angewandten Kunst. An exemplarischen Werkgruppen werden Rubens’ Methoden der Inszenierung bekannter wie neuer Bildthemen aufgezeigt. Dabei öffnet sich ein faszinierender Einblick in geistreiche Bildgenesen und überraschende Motivverwandlungen, aber auch in das intensive Ringen um das richtige Format und die rechte Form. Gewitterlandschaft mit Jupiter, Merkur, Philemon und Baucis 1620/25–1636, Öl auf Eichenholz, Wien, Kunsthistorisches Museum, Gemäldegalerie, © KHM-MuseumsverbandIn Rubens´ umfangreichem Œuvre spiegeln sich die Einflüsse antiker Skulptur ebenso wider wie die der späteren Kunst aus Italien und nördlich der Alpen, von den Meistern des späten 15. Jahrhunderts bis zu seinen Zeitgenossen. Häufig unterzog der Maler die eigenen Kompositionen immer neuen Wandlungen. Gerade den bewussten Rückgriffen auf identifizierbare Vorbilder, die er dabei zu übertrumpfen versuchte, verdanken Rubens’ Werke häufig ihre modern anmutende, dynamische Erscheinung. Am Ende dieses Verwandlungsprozesses stehen Werke, die damals wie heute den Betrachter unmittelbar ansprechen. Anhand von ausgewählten Beispielen wird den Besucher*innen vor Augen geführt, welch unglaublich kreative Arbeit hinter den Bildschöpfungen steht und welche Reaktionsketten diese wiederum im künstlerischen Dialog mit seinen Zeitgenossen ausgelöst haben. (Auszüge aus dem Pressetext)

Die Ausstellung wird kuratiert von Gerlinde Gruber, Kuratorin, Kunsthistorisches Museum Wien, Stefan Weppelmann, Direktor der Gemäldegalerie, Kunsthistorisches Museum Wien und Jochen Sander, Kurator und Vizedirektor, Städel Museum, Frankfurt.

Coverbild des Katlogs:  Ecce Homo, um 1612. © The State Hermitage Museum, St. Petersburg 2017.„Rubens – Kraft der Verwandlung“ nur noch bis 21. Jänner 2018 im Kunsthistorischen Museum, Di.–So.: 10 bis 18 Uhr, Do. bis 21 Uhr.
Für Säumige: Ab 8. Februar ist die Ausstellung im Städel Museum, Frankfurt a. M. zu genießen. Bis 21. Mai 2018, Di.–So: 10 bis 18 Uhr, donnerstags und freitags bis 21 Uhr.
Katalog zur Ausstellung (Deutsch und Englisch): Hg. für das Kunsthistorische Museum Wien von Gerlinde Gruber, Sabine Haag und Stefan Weppelmann.  336 Seiten, 292 Farbabbildungen. Museumsausgabe:  39,90 €