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Salzburg: tanz_house festival 22, 5.–13.Oktober

CieLaroque lädt zum tanz-house festival. © Bernhard Müller DSC

Tanz als „Futter für die Seele, als Impuls- und Taktgeber und als Wertschätzung des Miteinanders im Hier und Jetzt“ gilt es beim tanz_house festival im Oktober zu entdecken und zu feiern. Die Choreografin Editta Braun, nicht nur in Salzburg, sondern auch international renommiert, hat als Festival-Kuratorin ein abwechslungsreiches, niveauvolles Programm zusammengestellt und sich auch Gedanken über Sinn und Zweck der künstlerischen Arbeit allgemein und von Choreografie und Tanz im Speziellen in Zeiten von Pest und Cholera gemacht.

tanz_house festival: Potpourri: tancecrew friendshift. ©  Martina StapfPest und Cholera sind in Europa ausgerottet, doch die Metapher für üble Zeiten lebt noch. Setzen Sie ein, was ihnen wehtut, etwa Klimawandel und Inflation, oder wuchernde Rücksichtslosigkeit und (notwendige) Maskenpflicht, die Zeiten sind bedrückend. Und nun kommt die nachdenkliche Tänzerin und Choreografin Editta Braun zu Wort – original, unbearbeitet, originell.
Ich nehme an mir selbst wahr, wie sehr sich immer wieder die Intention verändert, was ich mit meiner künstlerischen Arbeit bewirken oder vermitteln möchte. Zurzeit ist diese Veränderung ganz massiv.Maja Mirek in ihrem Solo "Nayma". © Bettina Frenzel
„Ich muss niemandem mehr dafür sensibilisieren, wie schlecht es um das Klima steht, wie sehr Brüche durch die Zivilisationen gehen, wie sehr an dem Ast gesägt wird, auf dem wir alle sitzen. Das erledigt die Realität zurzeit mit dem Holzhammer. Ich will jetzt eher Räume für kurzzeitigen Eskapismus schaffen, Momente der Flucht, vor allem aber des Trosts. Kraft geben, ein Zusammengehörigkeitsgefühl anregen. Das ist eine fundamentale Änderung meiner Absichten und demnach auch der künstlerischen Ansätze. Meine Arbeiten sind anders geworden. Natürlich will ich auch immer noch dazu anregen, Denkräume zu öffnen, sich andere Perspektiven zu erlauben. CieLaroque, Aufführung 2022 Sommerszene Salzburg. © Bernhard Müller DSCAber ohne Schmerzen oder Provokation. Erstaunlich für eine so politische Frau wie mich. Diese Überlegungen haben mich dazu gebracht, das diesjährige thf als „Tanzfest“ anzulegen: ein Fest der Zusammengehörigkeit, der Vielfalt der Generationen und Stile und ein Fest der Hoffnung.
Tänzerin, Choreografin, Festivalkuratorin und auch Autorin: Editta Braun. © Bettina Frenzel Da tanzen ein ehemaliger Rosas-Tänzer, eine junge Truppe aus Slowenien, es denken drei „weise Frauen“ über den Sinn von Kunst nach, ein bekannter Schriftsteller, der nebenbei Hausmeister der ARGEkultur ist, liest, und ein Lichtdesigner zeigt seine erste Performance. Das alles und mehr passiert am Short-Acts-Abend.
Darüber hinaus bietet das thf 22 Platz für eine aus Portugal der Liebe wegen zugezogene junge Choreographin, für noch an der Bruckneruni Studierende ebenso wie für arrivierte Choreograph:innen ein Festival von KünstlerInnen für KünstlerInnen. Und rundherum kann das Publikum vor den Vorstellungen Yoga praktizieren, nach den Performances selbst tanzend loslegen und eine Fotoausstellung genießen, die besondere Portraits der Festivalkünstler:innen und auch des Festivalteams bieten.“ (Gedanken von Editta Braun)

tanz_house festival, ARGEkultur, 5.–13. Oktober 2022
Teilnehmer:innen: CieLaroque / Helene Weinzierl, Olivia Mitterhuemer & Farah Deen/Potpourri, Rosana Ribeiro/Selva, Juliana Vargas Rodríguez & Júlia Borbála Farkas, Stefan Ebner, Tomaž Simatović & András Meszerics sowie Arbeiten von editta braun company, Martin Kilvady, Anna & Eva Müller und anderen
Ein Short Acts-Abend am 7. Oktober vereint unterschiedliche Sparten wie Tanz, Performance, Literatur, Wissenschaft & Diskurs sowie ein Fotoprojekt von Maja Mirek und Ulrich Gruchmann-Bernau, die Probenprozesse der im Festival gezeigten Arbeiten begleitet haben. Die Ausstellung der Bilder ist während des Festival m Foyer der ARGEKultur zu sehen.
Begleitet wird das Performanceprogramm von open yoga for everyone-Einheiten und einem open floor for everyone-Tanzbereich vor der ARGEkultur, der das Publikum dazu einlädt vor und nach den Performances zu verweilen und sich gemeinsam zu bewegen und zu tanzen.