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Tanzfestival Pelzverkehr: 18. – 25. September 2021
Pelzverkehr“, das jährliche Festival für zeitgenössischen Tanz und Performance findet heuer zum 6. Mal statt. Künstler:innen aus Österreich, Italien und Slowenien wenden sich mit ihren Aufführungen an Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Das Programm ist vielfältig und abwechslungsreich und reicht von ästhetisch Vertrautem bis zu Riskantem und Experimentellem. Ergänzend zu den Tanz- und Performanceabenden stehen Künstlergespräche, Workshops, Film- und Musikevents sowie eine Ausstellung mit Tanzfotos von Laurent Ziegler auf dem Programm.
Die Kulturinitiative "Tanzamtklagenfurt_Celovec" realisiert seit 2016 Pelzverkehr in Kooperation mit dem "klagenfurterensemble" in der theaterHALLE11 sowie zunehmend auch an anderen Orten in der Stadt. Geboten wird eine Uraufführung und sechs Gastspiele mit vier österreichischen Erstaufführungen. Gestartet wird mit der Eigenproduktion „greetings from all around“, einer Live-Performance zwischen Klagenfurt/Celovec und New York City (18.9., 19 Uhr). Konzipiert von Fabian Türk teilen darin Phoebe Berglund und Sophia Hörmann die Auswirkungen von Begegnungen ohne Hautkontakt mit dem Publikum. Anschließend an die Uraufführung kommen Alexander Deutinger und Alexander Gottfarb in klappernder Rüstung als wahre Ritter auf die Bühne und betrauern in einem unterhaltsamen Kampf das Verschwinden der Ritterlichkeit: „Chivalry is Dead“. Ein Männer-Duett, das in den sechs Jahren seit der Uraufführung von Jahr zu Jahr mehr an Aktualität gewinnt. (18.9., 20 Uhr).
Der spanische Tänzer Amancio Gonzalez erzählt in seiner Performance "Blue prince black sheep" vom Altern, von Queerness, von hybrider Männlichkeit und von den Dogmen des klassischen Balletts. Gonzalez tanzte viele Jahre im Ensemble von William Forsythe. Dass er auch in Spitzenschuhen tanzen kann, zeigt Gonzalez mit der legendären Choreografie, die Michel Fokine 1905 für Anna Pawlowa geschaffen hat. Die Musik zum Solo „Der sterbende Schwan“ stammt aus der Suite „Karneval der Tiere“ von Claude Debussy. (25.9., 20 Uhr).
Die Vormittagsvorstellung am 24. September wendet sich an ein junges Publikum ab 5. Die Kompanie Lazuz setzt sich im Duett „Clay Play“ spielerisch mit dem Erdmaterial Ton auseinander. Am 19. September Nachmittag darf das Publikum in der Tango-Disco selbst tanzen, doch die erste Stunde gestalten Hanne Eisenhut und Martin Mimura. Dabei geben sie eine praktische Einführung in den Tango argentino. In der zweiten Stunde wird zur Tango-Musik von DJane Commander Venus alias Simone Dueller frei getanzt, Solo oder im Pas de deux. Vom 20. bis 24. September kann in aller Früh im Künstlerhaus Klagenfurt mit Tanz aufgewacht werden. Klaudia Ahrer bietet in „Erwachen mit Tanz“ 50 Minuten sanftes Morgentraining, um die Lebensgeister zu wecken. Schon im vorigen Jahr war das Tanzen am Morgen ein großer Erfolg. Beginn ist um 7 Uhr. In der willkürlich getroffenen Auswahl darf der Hinweis auf die Ausstellung der Tanzfotos von Laurent Ziegler in der Bistro-Bar "Hafenstadt" nicht fehlen. Gemeinsam mit der Butoh-Tänzerin Mirjam Morad († 2020) hat Ziegler versucht, das Wesen des Butoh mit der Kamera zu ergründen. Die Fotos, entstanden 2015, sind poetische Momente, aufgenommen in verwaisten Landschaften und verlassenen Gebäuden. Im Rahmen der Vernissage am 22.9., 18 Uhr spricht der renommierte Tanzfotograf Laurent Ziegler über seine ausgestellten Fotografien und gibt grundsätzliche Einblicke in die Merkmale der Tanzfotografie.
Alles, was sonst noch geboten wird in diesen acht Festivaltagen, ist mit genauen Erläuterungen auf pelzverkehr.at zu finden. Die Auswahl hier ist willkürlich, denn sogenannte Highlights hervorzuheben ist nicht sehr sinnvoll, wenn jede einzelne Programmposition ein Highlight ist.
Tanz- und Performance-Festival „Pelzverkehr“, Intendanz: Ingrid Türk-Chlapek. 18. bis 25. September 2021, verschiedene Spielorte.
Ausstellung "A Sea of Being", Fotoserie von Laurent Ziegler mit der Butoh-Tänzerin Mirjam Morad: 22. bis 29.9.2021, täglich 8 – 23 Uhr., Hafenstadt. Am 25.9., um 18 Uhr führt der Fotograf selbst durch die Ausstellung.