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Angelika Kirchschlager im Gespräch

Angelika Kirchschlager © N. Karlinsky

Im Rahmen der losen Reihe „Künstlergespräche“ lud Staatsoperndirektor Dominique Meyer die beliebte Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager in die Agrana Studiobühne Walfischgasse ein. In einem launigen Gespräch über den ersten eigenen Fernseher, einen Ferienjob als Plattenverkäuferin und ihren Lieblingsdirigenten, gab sie dem Opernchef auch ein besonderes Versprechen.


Mit „Schatzi“ begrüßte Meyer seinen Gast, doch war das unverfänglicher, als es klang. Er klärte das Publikum auf: “In der Musikbranche nennt man Angelika immer schon ‚Schatzi‘, weil sie so nett ist“. Natürlich bedachte er sie auch mit ihrem neuen Berufstitel „Kammersängerin“, was ihr selbst noch etwas sperrig vorkam.
Im Verlauf der unterhaltsamen Stunde erzählte Kirchschlager über ihre musikalischen Anfänge, die im Herzen der Stadt Salzburg lagen. Sie sang im Kinderchor und verdiente sich ihren ersten eigenen Fernseher damit, und später verkaufte sie Schallplatten. Einer ihrer Kunden war Thomas Hampson, „Fesch, blond, mit Rayban Sonnenbrille“. Sie lernte Klavier, aber Operngesang war noch lang nicht am Radar. Eines Tages stieg sie aus dem Autobus, und wie ein Blitz traf sie die Erkenntnis über ihren zukünftigen Weg. Der Rest war Schicksal, wie sie erzählt. Es habe sich so viel in ihrer Karriere wunderbar ergeben.
Unterricht bei Walter Berry, und bald nach der zweiten Dame in der „Zauberflöte“ kam die Flora in „La traviata“, der Cherubino in „Le nozze di Figaro“, der Oktavian im „Rosenkavalier“ bis zur Uraufführung von „Sophies’s Choice“ von Nicolas Maw. Zu ihren liebsten Dirigenten zählt Ricardo Muti, dessen Strenge und Genauigkeit Kirchschlager stets schätzte. Auch als Liedersängerin ist sie erfolgreich, und Direktor Meyer nahm ihr auch gleich das Versprechen ab, Schuberts „Winterreise“ in der Staatsoper zu singen. Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen.

Agrana Studiobühne Walfischgasse: Angelika Kirchschlage im Gespräch mit Dominique Meyer, 16. März 2017.