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Mit grossen Augen über das Leben staunen
Seinen mit Schachteln vollgepackten Einkaufswagen bezeichnet er als Auto, alte Socken und andere Fundstücke sind seine Schätze. Er wird sie mit den Kindern teilen. Unter der Kapuze der gelben Regenjacke steckt Wudri Hudriwudri, der einen Mischmatsch ausbreitet und, wenn er nicht auf der Bühne steht, singt und tanzt, heißt er Siruan Darbandi. Die Kinder kennen ihn als Mitglied des Trios Freispiel. Im Solo für Kleine ab Drei ist er allein und manchmal ein wenig einsam.
Zum Glück sind bei seinem Gastspiel im Dschungel Wien die Zwerge in der ersten Reihe besonders aufmerksam und lebhaft und so vergeht dem Wudri die Einsamkeit schnell. Er darf seine Schätze ausbreiten, seinem Raben Schabernack ein Nest aus Plastiksackerln auf einem kaputten Notenständer bauen und den Mädchen und Buben erklären, dass man, um froh und glücklich zu sein, nicht gar so viel braucht.
Die Erwachsenen sehen schnell, dass der Wudri, der über die eigenen Füße tolpert und selbst darüber lachen kann, ein richtiger Clown ist, der einen Obdachlosen darstellt, der seine Bedürfnislosigkeit den Umständen anpasst. Doch das wissen nur die Mütter und Väter, Darbandi selbst gebraucht diese Begriffe kein einziges Mal, lieber erzählt er von den (nicht gar so zufällig im Supermarkt) gefundenen Schätzen und sich entschuldigenden Raupen. Das Bild vom Alpensee, das der Opa gemalt hat, ist sein Fernseher und eine große Pappendeckelschachtel sein Zuhause. Willig folgen ihm die kleinen Zuschauer:innen.
Siruan Darbandi ist ein Clown aus Leidenschaft, ein Darsteller mit großartiger Bühnenpräsenz, mit ausdrucksvoller Körpersprache und Mimik. Offen blickt er mit strahlendem Lächeln ins Publikum und hat dessen Lacher auf seiner Seite. Ein warmherziger Clown, dem es gelingt, ein an sich unruhiges Publikum 45 Minuten lang mit Geschichten, Flunkereien, Tanz und Gesang und einem schrägen Flötenkonzert zu fesseln.
Als Solist allein auf der Bühne einem kritischen Publikum, wie vor allem Kinder es sind, gegenüberzustehen, dazu gehört Mut, Energie und Begeisterung. 
In der Gruppe ist man aufgehoben (wie Siruan etwa bei der Kompanie Freispiel mit Simon Schober und Kajetan Uranitsch), die Partner oder Partnerinnen helfen über plötzlich auftretende Textlücken oder Lachanfälle hinweg. Als Solist / Solistin sind Clowns wie Tänzerinnen, Schauspielerinnen wie Musiker ausgeliefert, niemand da, die / der fehlende Sätze flüstert, niemand, die / der improvisierend Fehler überdeckt. Darbandi kann das alles ohne Hilfe. Perfekt schwindelt er sich sich über mögliche Textlücken hinweg und reagiert auf die Zwischenrufe der Kinder als Meister der Improvisation. Dass Siruan Darbandi, sauber gewaschen, in Frack und Rüschenhemd, auch eine Rote Nase aufsetzt und sein Lächeln mit kranken Kindern teilt, ist leicht zu erraten. Ebenso wie die heiße Empfehlung, die dieses Solo für Klein und Groß ein Vergnügen ist.