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makemake im Dschungel: Iwein, Ritterabenteuer
Eintauchen ins Mittelalter und Aufwachen in der Gegenwart. In der makemake-Produktion „Iwein“ mit Michèle Rohrbach, Martina Rösler und Bettina Schwarz wird Ritterromantik lebendig, die Frage nach der Ehre gestellt und gezeigt, dass es sinnvoll sein kann, zu kämpfen und man dazu kein Schwert benötigt. Eine überaus unterhaltsame, klug gebaute Vorstellung mit drei großartigen Darstellerinnen. Empfohlen ab 10.
Der Ursprung der Rittersage von Iwein, dem Löwenbändiger, liegt bei dem Dichter Hartmann von Aue ((† v
ermutlich zwischen 1210 und 1220), dessen Text das Kollektiv makemake genau gelesen und nach eingehender Recherche verwendet hat, um ein höchst amüsantes, unaufdringliches Lehrstück über Mut und Furcht, Abenteuerlust und Verrat auf die Bühne zu stellen. Bühne und Ausstattung, Musik, Tanz und Spiel, Kostüme und Text (deutlich gesprochen), alles verschmilzt zu einer dynamischen, geistreichen Show, ebenso inhaltsreich wie komisch.
Iwein (der oder die? Egal!) ist Michèle Rohrbach in glänzender Rüstung mit Beinschienen und Visier, auch Laudine (Martina Rösler) und Lunete (Bettina Schwarz) rüsten sich mit Helm und Harnisch zum Kampf. Schwert oder Degen brauchen sie nicht. 
Lunete erzählt auch die ganze Geschichte: Wie Iwein und Laudine sich ineinander verlieben, ein Hochzeitsfest feiern und Iwein es nicht lassen kann, wieder auf „âventiure“ in die Welt zu ziehen. Heim und Hof sind egal, gekämpft wird um des Kämpfens willen und dabei wird das Versprechen, nach einem Jahr zu Laudine zurückzukehren, vergessen. Die Ehre, was immer das sein soll, ist verloren, der Ruhm verraucht, Iwein ist am Boden und muss wieder von vorn anfangen, um zu zeigen, dass sie / er hilfreich und gut ist. Und gut ist auch das Ende, reuig kehrt Iwein heim, Laudine hat verziehen. 
Weiter hat der gute Hartmann nicht erzählt, doch eines ist klar: Wenn sie nicht gestorben sind, dann …
Dramaturgin Anita Buchart hat den mittelalterlichen Text bearbeitet und einiges frei verändert, um die Gegenwart deutlicher miteinzubeziehen. Damals vor bald 1000 Jahren durften Frauen keine Rüstung anziehen, kein Schwert in die Hand nehmen, wobei die lautstarken Ritter nicht bedacht haben, dass auch eine Nähnadel sticht. Heute gibt es Ritter und Ritterinnen, und alle trage, wenn sie rechte Ritter:innen sind, ihre Rüstung innen.