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Mirjam Sögner: „Speaking Volumes“, brut / Kosmos
Die österreichische Choreografin und Performerin Mirjam Sögner versucht in der Performance „Speaking Volumes“ geologische Formationen nachzuvollziehen. Mit Ana Laura Lozza und Luan de Lima gelingt das zur Musik von Samuel Hertz recht plastisch. Die österreichische Erstaufführung am 7.11. im brut im Kosmos ist vom Publikum freundlich aufgenommen worden.
Dunkel ist zu Beginn die Erde, doch die Rinde aus schwarzem Kunststoff bewegt sich, wirft Falten, wölbt sich auf. Im Zeitlupentempo kriechen seltsame Wesen hervor, erheben sich, tauchen wieder unter, versuchen, mit den unheimlichen Aktivitäten der Erdkruste mitzuhalten. Fast zärtlich bewegen sie sich unter und über, mit und gegen die sich ständig verändernde Haut der noch unbewohnen Welt.
Ob die drei Tänzer*innen menschliche Wesen sind, wird nicht klar, manchmal bewegen sie sich wie die Tiere, haben keinen Kontakt zueinander, jede(r) arbeitet für sich, um Gebirgsauffaltung und Kontinentalverschiebung in Arme und Beine zu übertragen. Weißer Schaum quillt aus den Ritzen und die Drei werden zu Kindern, die Burgen bauen und wieder zerstören. 
Wenn durch Zusammenschieben der Kristalle in der weißen zerfließenden Pracht eine schwarze Straße entsteht, sind wir im realen Winter angekommen: Schneeschmelze, Schifahren im Frühjahr, Flockenwirbel. Manche denken wegen der durchnässten Kostüme an einen Tauchausflug, da wären die passenden Anzüge parat. Sowieso denken die meisten an Sex, das ist erwiesen, gehört jedoch in ein anderes Stück. Pardon für die Assoziation.
Sögner, Lozza und de Lima zeigen mit viel Aufwand ein Stück zum Träumen, ob von der seit Millionen Jahren unruhigen Erde und ihrem brodelnden Innenleben oder vom Schifahren oder von Unaussprechlichem, ist egal. Eine entspannende Stunde ist gesichert.