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20 Jahre Ballettclub – Ein Grund zum Feiern

Direktoren, Tänzerinnen, Tänzer gratulieren. © Ashley Taylor

Nicht zu glauben! Der Ballettclub der Wiener Staatsoper & Volksoper, gegründet 1999 als Ballettclub Wiener Staatsoper, ist schon 20 Jahre alt. Das muss gefeiert werden und ist auch in feierlicher, fröhlicher bis ausgelassener Form am 31. Jänner im Palais Metternich (Italienische Botschaft) gefeiert worden.

Elena Bottaro tanzt mit Andrés Garcia Torres einen Pas de deux aus "Le Corsaire". Alle Fotos: © Ashley TaylorZum Fest gekommen war nicht nur hochrangige Diplomatie aus halb Europa, sondern auch zahlreiche Sponsoren, Tänzer und Tänzerinnen der Staatsoper und Volksoper, Künstler*innen, sowie die Mitglieder des – fast möchte ich sagen, ehrwürdigen ­– Clubs. Auch Opernchef Dominique Meyer, Ballettchef Manuel Legris, seine Ballettmeisterinnen und Ballettmeister sowie der Mitbegründer des Clubs, Renato Zanella, haben gratuliert.

Zanella war von 1995 bis 2005 Chef des Staatsopernballetts, für das er auch zahlreiche Choreografien geschaffen hat. Zu seinen Initiativen für den Tanz gehörte auch die Unterstützung von Ingeborg Tichy-Luger bei der Gründung des Ballettclubs. In einer launigen Rede erzählte er bei der Geburtstags-Soiree dem Publikum davon.

Danach tanzten die Tänzerinnen und Tänzer, zeigten Klassisches und neue Choreografien von Mitgliedern der Compagnie. Eine der Hauptaufgaben, die sich der Club gestellt hat, ist nicht nur die Ermunterung junger Tänzer*innen durch den jährlich vergebenen Förderpreis, sondern auch die Unterstützung junger Choreograf*innen aus der Compagnie. Jakob Feyferlik, Solotänzer, nicht nur am "Ende einer Cocktailparty" aus Black Cake. Auch Andrey Kaydanovskiy oder Eno Peçi haben ihre ersten choreografischen Werke im „choreo.lab“ gezeigt. Heute sind die beiden Tänzer international unterwegs mit ihren Choreografien. Unter der Direktion Manuel Legris ist aus dem „choreo.lab“ das Programm „Junge Choreografen des Wiener Staatsballetts“ geworden, und viele dieser jungen Meister*innen bekommen auch Gelegenheit, ihre Schöpfungen auf der Bühne der Volksoper zu zeigen.

Einer der begabtesten Neo-Choreografen ist der Halbsolist András Lukács, der als Geburtstagsgeschenk mit dem Tänzer Gaetano Signorelli das Solo „Spring“ einstudiert hat. Nikisha Fogo hat mit Sveva Gargiulo ihre Kreation „Movements of the Soul“ aufgefrischt. Beifallsstürme erntet der Erste Solist Denys Cherevychko mit dem Solo „Le Bourgois“ (Choreografie. Ben Van Cauwenbergh / Musik: Jacques Brel). Eine Bravourleistung auf dem schwankenden, rutschigen Parkettboden im Palais. Applaus ernten auch Elena Bottaro mit Andrés Garcia Torres, Kiyoka Hashimoto mit Szolt Török und Alice Firenze mit Jakob Feyferlik.
Ergänzt sind die Ballettvorführungen durch Gesang von Ildikó Raimondi und Clemens Unterreiner worden.Igor Zapravdin, Virtuose der Tasten. © Attitude Devant

Wo ist Igor? Natürlich war auch er da, wie immer, wenn man ihn als Pianisten braucht. Ohne den Ballettkorrepetitor, Festivalveranstalter Igor Zapravdin kann kein Ballettfest stattfinden. Diesmal erfreute er das Auditorium mit einem festlichen Potpourri aus Ballettmusik als lautstarke und nicht endenden wollende „Hommage an den Ballettclub“.Gaetano Signorellie in einer Choreografie von András Lukács.

Von einem beachtlichen, in Festeslaune torkelnden Ensemble des Staatsballetts umschwärmt, zeigt sich zum Abschluss des Programms die Präsidentin und Gründerin des Clubs, Ingeborg Tichy-Luger, in einer champagnerseligen Einlage als Solotänzerin im komischen Finale von Hans van Manens Ballett „Black Cake". Gelächter und Applaus und eine Torte beenden Musik, Tanz und Gesang. Man darf sich leiblichen Genüssen zuwenden.

20 Jahre Ballettclub der Wiener Staatsoper & Volksoper: „Geburtstags-Soirée im Palais Metternich. 31. Jänner 2019, Gastgeber: Italienische Botschaft.