Skip to main content
Filter

Tanzende Gliedermännchen: Anmut und Energie

Bizarre Figuren liegen auf dem weißen Boden, schwarz und bewegungslos, vier mal vier Gliedmaßen. Eine Käferkolonie könnte es sein, müde Marionetten oder auch Maschinen. Plötzlich das Zucken eines Beins, ein Impuls im Körper, ein Hochreißen eines der Tentakel, und schon ist wieder Ruhe. „Vis motrix“ nennt die Bonner Company CocoonDance unter der künstlerischen Leiterin und Choreografin Rafaële Giovanola das Stück für vier Tänzerinnen. Seit 2018 hält es sich im Repertoire der Company. Nachdem CocoonDance „vis motrix“ 2022 im Osterfestival Tirols gezeigt worden ist, sind die elektrisierenden 40 Minuten auch im Dschungel Wien zu sehen gewesen.

Weiterlesen

Alles bewegt sich fort und nichts bleibt

Vom 24. März bis zum 9. April gibt es in Hall i. T. und Innsbruck keinen Stillstand. Zum 35. Mal findet das Osterfestival Tirol mit Tanz und Musik, Film und Performance statt. Die künstlerische Leiterin dieses fest im heimischen Kulturkalender verankerten feinen Festivals, Hannah Crepaz, hat diesmal das Motto „fließend“ gewählt. Das klingt, wie schon der Titel oben, nach Heraklit, wenn er es tatsächlich war, der die Weisheit hinterlassen hat: „Verbindungen: Ganzes und Nichtganzes, Zusammengehendes und Auseinanderstrebendes, Einklang und Missklang und aus Allem Eins und aus Einem Alles.“

Weiterlesen

Im Gleichschritt oder aus der Reihe getanzt

Marschmusik macht fröhlich, weckt die Lebensgeister, selbst wenn sie vom Generator erzeugt wird. Auch wenn nur vier Menschen versuchen in Tritt und Sprung, in Drehen und Winden synchron zu sein, dann entsteht eine gleich geformte Menge. Ob das erstrebenswert ist, müssen sich die jungen Zuschauer:innen von „Unisono“ selbst beantworten. Ausgedacht hat sich die Performance mit Musik, Text und Bewegung das Kollektiv makemake, gespielt wird im Studio des WuK für junge Menschen ab dem Schulalter.

Weiterlesen

Die Erde kollabiert, wo werden wir weiterleben?

Mit "On Earth I’m Done: Islands" zeigen Jefta van Dinther, einer der interessantesten Choreografen des 21, Jahrhunderts und das Cullberg Ballet zim Tanzquartier vervollständigt der Choreograf seine Überlegungen zur drohenden Unbewohnbarkeit des heimischen Planeten. Van Dinthers Doppelstück besteht aus dem Solo „Mountains“ und dem Gruppenstück „Islands“, die Aufführungen können an einem Abend stattfinden oder unabhängig voneinander, sie handeln von Überlegungen, wie es weitergehen könnte, mit unserem Planeten.  

Weiterlesen

Gruppenbild mit sieben Frauen und einem Tyrannen

In ihrem Debütroman erinnert die aus der Ukraine stammende Autorin Irina Kilimnik an einen „Sommer in Odessa“. Erzählt wird von diesem Sommer vor dem Krieg von der Medizinstudentin Olga. Sie lebt mit der Familie, die vom autoritären Großvater beherrscht wird, in einer Wohnung in Odessa. Keine der drei Töchter und vier Enkeltöchter des Patriarchen ist glücklich, doch keine wagt es, aufzumucken. Was an der Oberfläche als fröhliche Erzählung aus der Vorkriegszeit vergnüglich daherkommt, liest sich zwischen den Zeilen als Spiegel der Gesellschaft in der Ukraine.

Weiterlesen