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Dennis Lehane: „Alles, was heilig ist“, Krimi

Autor Dennis Lehane. © Gaby Gerster / Diogenes Verlag

Dennis Lehanes nachtschwarze Krimi „Sacred“ aus der Reihe um den Privatdetektiv Patrick Kenzie und seine Partnerin Angela Gennaro ist 1997 erschienen und unter dem Titel „Alles, was heilig ist“ jetzt von Peter Torberg neu übersetzt worden. Die verwickelte Geschichte, in deren Mittelpunkt ein skrupelloser Milliardär und seine um nichts bessere Tochter stehen, ist ein echter Lehane, spannend, aufregend und so verwickelt, dass man höllisch aufpassen muss, um die Lebenden von den Toten zu unterscheiden.

Casey Affleck & Michelle Monaghan als Kenzie & Gennaro in der Verfilmung von "Gone Baby Gone / Kein Kinderpsiel". ©  Buena Vista/Miramax" Angeschlagen von den Ereignissen seines letzten Falles will Kenzie seine Detektei schließen. Doch der sterbenskranke Milliardär Trevor Stone will iihn unbedingt mit der Suche nach seiner Tochter beauftragen und weiß sich zu helfen. Er lässt Patrick Kenzie samt seiner Partnerin Angela Gennaro entführen und droht, das Paar erst freizulassen, wenn die beiden versprechen, ihm seine verschwundene Tochter zurückzubringen. Außerdem lockt er mit einer riesigen Summe Geldes. Kenzie und Gennaro bleibt nichts anderes übrig, als zuzustimmen, nach Desiree zu suchen.

Bald wissen sie, dass die junge mit allen Verführungskünsten gewaschene Frau, in die Fänge einer korrupten Sekte geraten ist. Verschwunden ist auch der Meisterdetektiv und Lehrer Kenzies Jay Becker, den Stone ursprünglich mit der Suche beauftragt hat. Boston und der Mysic River, wo die Suche nach den Verschwundenen beginnt. © Sfoskett/ Wikipedia Vermutlich iat er mit dem Honorar abgehauen. Daran glaubt Kenzie nicht, er wird Becker finden und Desiree auch. Bald haben sie eine weitere Spur, die nach Florida führt. Dass Stone dem paar samt seinem Privatflugzeug auch zwei Leibwächter zur Verfügung stellt, passt ihnen gar nicht. Kaum im Hotel eingecheckt, versuchen sie, den Aufpassern zu entkommen.

Doch, wie bei Lehane (und vermutlich auch im Leben) immer,  ist nichts ,wie es scheint. Dennoch können Kenzie & Gennaro ihren Auftrag erfüllen, anders allerdings, als Oliver Stone es erwartet hat. Ider Leuchtturm auf Cape Elizabeth, wo Kenzie & Gennaro ihre Wunden heilen und der Liebe frönen. © wikin einem mörderischen Showdown müssen auch Angela und Patrick dem Tod in die Augen blicken, doch zuvor haben sie einander in die Augen geschaut und die Liebe verspürt, die ihnen Kraft gibt, von der sprichwörtlichen Schaufel zu hüpfen. Nach getaner Arbeit und dem der Kämpfe wartet ein Bungalow am Strand, in dem das Paar seine Blessuren pflegen und die neu erblühte Liebe feiern wird.

Lehane , 1965 in Boston geboren, hat für schon für sein Romandebüt 1994, „A Drink Before the War“ / „Ein letzter Drink“, Diogenes 1999, einen Preis erhalten. Auch für „Sacred“ ist Lehane ausgezeichnet worden. Mit dem Nero Wolfe Award befindet er sich in Gesellschaft von Amanda Cross, Jeffery Deaver oder Laura Lippman."Alles, was heilig ist", Cover der deutshen Taschenbuch-Ausgabe. © Diogenes Verlag So richtig populär ist Lehane in Amerika geworden, als US-Präsident Bill Clinton mit dem Roman „Prayers for Rain“ / „Regenzauber“, Ullstein 2001, in der Hand aus dem Flugzeug gestiegen ist. Diese Gratiswerbung ließ die Verkaufszahlen hochschnellen. Vier seiner Romane waren auch ein Kinoerfolg. Der jüngste Roman, mehr Psychothriller als Detektivgeschichte, „Since we fell – Der Abgrund in dir“ ist  2018 auf Deutsch bei Diogenes erschienen.

Wer einmal von Dennis Lehane infiziert ist, kann nicht genug bekommen von seinen Romanen. Zwat spart er nicht an abgrundtief bösen Figuren, an Grausamkeit und Unmenschlichkeit und serviert auch jede Menge Leichen, doch er badet nicht im Blut und weidet sich nicht an Foltermethoden, sondern erforscht unerbittlich die menschliche Psyche.

Dennis Lehane: „Alles, was heilig ist“ „Sacred“, aus dem Amerikanischen neu übersetzt von Peter Torberg. Diogenes 2019. 432 S. € 16,50. E-Book: € 13,99.