In der Galerie Gerersdorfer sind bis zum 19. November 2016 neue Arbeiten der Malerine Hildegard Stöger zu sehen. Zur Eröffnung am 20. Oktober spricht in Anwesenheit der Künstlerin Leander Kaiser. Nach dem Studium an der Akademie für angewandte Kunst und an der Akademie der bildenden Künste sowie Arbeits- und Studienaufenthalten in New York lebt die aus Linz stammende Künstlerin, Jahrgang 1952, in Wien. Seit 1985 stellt sie regelmässig in der Galerie Gerersdorfer aus.
Stöger malt kleinformatige Bilder "als hätte ich es selbst geträumt". So kann man diese sowohl konkret erzählend wie auch abstrakt sehen. Ihre Frauenfiguren stehen immer in der Beziehung zur Umgebung, scheinen immer schon da gewesen zu sein. Eines der neuen Werke nennt sie "einfach so".
Der Maler und Philosoph Leander Kaiser bemerkt zu Stögers Œvre:
Bestehen gegen die Abstraktion
Der Bezug zur Freskomalerei speziell der Frührenaissance durchzieht ihr Werk vom Anfang an; bereits in den Stilleben ihrer Maturamappe (die sie dann zur Aufnahmsprüfung auch an der Akademie in Wien vorlegt) hat sie durch Abschaben und wiederholtes Auswaschen der Leimfarben eine Farbigkeit gesucht, die wie beim Fresko matt, aus der Tiefe kommend und vor allem nicht willkürlich aufgesetzt wirkt.
Die Farbe, sagt sie, muß Materie werden, und das hat einen doppelten Sinn: sie muß Wasser, Luft, Haut, Erde werden; und sie muß mit dem Bildträger und allen anderen Bildelementen eine stoffliche Einheit bilden. Hier berührt sie sich mit manchen Meistern des Informel und den großen Kämpfern um die Bildwirklichkeit von Hans von Marées bis Anselm Kiefer.
Leander Kaiser(Auszug aus dem Katalog „Hildegard Stöger - Zwischen Wasser und Nacht“)
Hildegard Stöger: Neue Arbeiten, 20. Oktober bis19. November 2016, Galerie Gerersdorfer, Währingerstraße 12, 1090 Wien.