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Eine mutige Frau zeigt den Männern ihre Stärke

Wenig weiß man über Heldin amerikanischer Feministinnen und Radsportler des 19. Jahrhundert, Anna Kopchovsky, geborene Cohen, genannt Annie Londonderry. Auch das Quellenmaterial ist spärlich. Susanna Leonard muss in ihrem Roman über Die Radfahrerin Annie Londonderry allerhand erfinden, wenn sie über die Weltreise Annies mit dem Fahrrad erzählt. Die Radfahrerin ist nicht nur ein Roman über eine unkonventionelle Frau, sondern erzählt auch viel über den Kampf der Frauen um Selbstbestimmung und Gleichstellung mit Männern. Die Pointe: Es waren natürlich Männer, die das mit Muskelkraft betriebene Zweirad erfunden haben.

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Bekannte Gestalten, Gemischte Beziehungen

Im vergangenen Jahr ist der amerikanische Schriftsteller John Irving 80 Jahre alt geworden, hat einen neuen Roman fertiggestellt, worüber er in ungezählten Interviews bereitwillig Auskunft erteilt. So erfahren seine Leserinnen, dass er vermutet, Der letzte Sessellift sei sein letzter Roman und, dass er für dessen Fertigstellung sechs Jahre benötigt hat.

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Erwachsenwerden ist auch für Hexen schmerzhaft

Eine Überraschung: Zita, eine junge Waise, die als Dienstmädchen ihr Leben verdient, erfährt, dass sie ein Schloss geerbt hat. Blackbird Castle gehört einer Familie Brydgeborn, so ist auch Zitas Familienname. Doch sie wird ihre Familie nicht wiedersehen, sie ist die Letzte dieser Dynastie, einer einst mächtigen Dynastie von Hexen. Die letzten Hexen von Blackbird Castle vereint Fantasie und Magie und handelt vom Erwachsenwerden eines naiven Mädchens, verpackt in gothic Fantasy.

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Für die Progressiven ist er ein lebender Skandal

Alain Finkielkraut, geboren 1949, wettert gegen den Feminismus, die Cancel Culture, gegen die Moralprotze und die Dauerempörten. Ohnehin schon lange, doch nun ist seine Essay-Sammlung „Vom Ende der Literatur. Die neue moralische Unordnung“, im Original mit dem Titel „L’après littérature“ 2021 erschienen, und man kann zustimmen oder sich empören, kalt lässt der französische Philosoph kaum jemanden. Finkielkraut, Sohn eines polnisch-jüdischen Lederwarenhändlers, der das KZ Auschwitz überlebt hat, liest sich vergnüglich, er will ein großes (natürlich vor allem französisches) Publikum erreichen und verzichtet auf die elitäre Sprache vieler seiner Kollegen / Kolleginnen. 

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Den Tod vor Augen, die Seligkeit im Herzen

Gestern einen Museumsbesuch absolviert und heute schon vergessen, was ich da gesehen habe. Wichtig war’s wohl nicht. Es braucht nicht einmal 500 Stunden, um auch den Namen des Malers zu vergessen. Ob man in 500 Jahren noch von ihm sprechen wird? Von Hugo van der Goes tut man es, zumindest in Brügge und in Berlin und auch zu Hause, wenn der Zwei-Kg-Band aus dem Regal genommen wird, um sich blätternd und staunend ins imaginäre Museum zu begeben. 

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