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Theater Foxxfire! im Dschungel: „Wortgewandt“
Das wichtigste und größte Buch der wortgewandtesten Wörter“ ist der etwas holprige Titel für ein Theaterstück, das keineswegs holprig daherkommt. Alexandra Ava Koch hat den klugen Text geschrieben, Caroline Wiltschek und Ruth Erharter haben die Bühne aufwändig und geschmackvoll ausgestattet. Ein Stück über Sprache, Wörter und Begriffe, die bei den Empfänger*innen oft anders ankommen als sie gesendet worden sind.
Die Premiere im Dschungel am 25. April ist mit enthusiastischem Applaus bedankt worden.
Ist die Sprache ein Würfelspiel, bei dem die Wörter zufällig herauspurzeln? 
Die weiße, mit schwarzen Punkten verzierte Bühne lässt dies vermuten. In der Mitte, auf dem großen Würfel steht Louka (Clara Diemling), der sind die Wörter durch das plötzlich aufgesprungene Fenster davongeflogen. Sie muss sich auf die Suche machen und begegnet dabei allerlei komischen Figuren: Einer bezaubernden Fee (Clara Montocchio), die die Zuschauer*innen mittels einer Brille im solarisierten Licht erstrahlend sehen, einem Zauberer, der Wörter aus seinem Zauberstab schütteln kann und unverständlich quieckenden Mickymaus-Figuren (Daniel Feik, Richard Schmetterer + Montocchio), deren Rolle nicht ganz klar ist. Aber auch ein Paar tritt auf, das nur eine einzige Lautfolge kennt, die durch unterschiedlicher Betonng, Melodie und Körperhaltung ihre Bedeutung gewinnt. 
Irgendwie gelingt es Louka dennoch, sich mit den beiden zu verständigen. Erkenntnisgewinn ohne Belehrung!
Der zum Nachdenken anregende Text wird mitunter durch ein Übermaß an möglicherweise kindgerechtem Glitzerkram, bunten Objekten (der Zauberer rollt in einem kleinen geschmückten Auto an) und verschwenderischem Rap-Gesang konterkariert. Das ist schade. 
Um dieses Stück richtig zu genießen und davon zu profitieren, sollten die jungen Zuschauer*innen allerdings bereits flüssig lesen und schreiben können, deshalb würde ich dieses gelungene Stück erst ab 8 empfehlen. Die Erfahrung lehrt ja, wenn das Dschungel Theaterhaus „ab 6“ empfiehlt, kommen auch die jüngeren Geschwister mit, und die haben zwar einiges zu Staunen und manches zu Kichern, doch so wirklich verstehen, kann A. A. Kochs Stück (die Salzburgerin ist ausgebildete Schauspielerin mit Engagements in Österreich und Deutschland) nur junges Publikum, das beim Lesen nicht mehr buchstabiert beim Lesen, 
sondern erfahren hat, dass die Sprache das Denken beeinflusst und aneinander gereihten Buchstaben erst der Konsens in der Gemeinschaft Sinn verleiht.
Gestrafft und befreit von überflüssigen Verzierungen, würde ich diesem Stück, intelligent und unterhaltsam wie es ist, bedenkenlos für den Stella.Darstellender.Kunst.Preis für junges Publikum (also nicht für das Publikum, sondern für die Aufführung verliehen) vorschlagen.