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ImPulsTanz – Ivo Dimchev
Mit dem „Facebook Theatre“ lädt der Performer Ivo Dimchev das Publikum im mumok ein mitzuwirken. Es soll über Facebook mit ihm kommunizieren, indem es Bemerkungen und Kommentare postet. Live integriert er die dann in seine Show. Das klappt nur bedingt, denn was da gepostet wird, ist nichtsonderlich inspirierend und auf die Technik kann man sich auch nicht verlassen.Sie hat ihre eigenen Marotten und will nicht immer, wie sie soll.
Die Diva erscheint, eine alternde Lilie Handel in Stöckelschuhen, mit blutroten Lippen und ebensolchen Turban, nur mit einem Schamvorhang aus Perlenschnüren bekleidet, wackelt sie herein und putzt einmal das Klavier. Auf dem werden später die Tasten angeschlagen, wenn Lili mit piepsiger Stimme ein Liedlein trällert.
Die Zuschauerinnen haben nur kurze Blicke für ihn, sie sind beschäftigt endlich das Smart Phone oder Tablet ins Internet zu bekommen und dann auch noch eine Meldung abzusetzen. Ivo / Lili integriert sie in seine Performance, sie sind von seinen eigenen Texten kaum zu unterscheiden.
Eher unkenntlich und aus der Ferne direkt hübsch, läuft ein Pornovideo über ihren / seinen Körper . Aha Aktionismus! Richtig, der Auftritt findet im Rahmen der ImPulsTanz Serie „Redefining Action(ism)“ statt. Also muss er / sie in den Katalog der mumok-Ausstellung über den Wiener Aktionismus der 1960/70er Jahre beißen, sich rücklings auf dem Klavierstockerl räkelnd die Beine Sirenen (der Perlenvorhang hält) und auch ein wenig Blut verspritzen. Das kann nicht schaden kann. Mit der Spritze aufgezogen und rote Tupfen auf den Körper gezaubert. Mit dem Aktionismus und dessen Glorifizierung geht Dimchev wohltuend locker und voll Ironie um. Ein Lichtblick in der wenig originellen Vorführung, mit der er sich der Performer unter seinem Wert verkauft hat.
Doch Ivo Dimchev ist ein Liebling des Publikums, er darf machen was er will, eigentlich muss er gar nichts machen, es genügt wenn er / sie erscheint. Schon bricht der Jubel los. Für die theatrale Facebook Gemeinde gab es viel zu lachen und genügend Gründe für nicht enden wollenden Abschlussjubel.