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ImPulsTanz – Elio Gervasi

Yukie Koji: Balance in der Stille. ©Michel Nahabedian

Im Malersaal der Bundestheater im Arsenal zeigt Elio Gervasi „White Horn“ , eine veränderte, erweiterte, verbesserte Choreografie, die seine Company im Dezember 2014 im Odeon uraufgeführt hat. Sechs Tänzerinnen bewegen sich vereinzelt und gemeinsam durch dien riesigen, verglasten Raum, werden nach außen gedrängt und wieder herein genommen. Purer gemeinsamer Tanz der Individuene

Elio Gervasi, in Italien geboren und seit mehr als 40 Jahren in Wien lebend und arbeitend, ist ein Choreograf, der mit großen Räumen umgehen kann, sie benützt und in seine Choreografie integriert. Architektur-Choreografie. Bei der Premiere war des dynamische Tableau durch die Hitze erweitert: Die Tänzerinnen, tapfer schwitzend,  formten gemeinsam mit dem Publikum, im Rhythmus unaufhörlich fächelnd, eine wundersame sich ständig verändernde Geometrie. Die Musik von Alberto Castelló, so sanft wie der Sonnenuntergang, der durch die gläserne Westwand die dekorationslose Arena in gelbes Licht taucht.

Gervasi gibt den Rahmen vor, lässt aber seine Tänzerinnen genügend Spielraum, um das eigene Bewegungsvokabular zu be-nützen. Herausragend und vor Energie sprühend: Yukie Koji, seit 2010 im Ensemble von Gervasi. In diesem locker gebildeten Ensemble lässt Gervasi auch ganz junge Tänzerinnen, Absolventinnen der Konservatorium Wien Privatuniversität oder der Anton Bruckner Privatuniversität arbeiten. Wie Koji haben auch Nanina Kotlowski, Clarissa Omiecienski, Hannah Timbrell und Katharina Senk den Probenprozess von Anfang an mitgemacht. Jessica Moretto aus Brasilien ist erst bei der Generalprobe im wahrsten Sinn des Wortes eingesprungen – Risa Larsen, die auch die Uraufführung mitgetanzt hat, musste  wegen einer Meniskusverletzung die Bühne gegen ein Spitalsbett tauschen. Gervasis Compagnie ist so gut trainiert und miteinander vertraut, dass sich Moretto nahtlos einfügen konnte.

Sechs Tänzerinnen suchen das Gemeinsame, ihren Platz in der Gruppe, werden ausgestoßen, geben auf und machen weiter; kämpferisch und sensibel, konkurrierend und einträchtig messen sie den Raum aus und sind miteinander verbunden auch wenn sie sich weit voneinander entfernt bewegen. Das Publikum bildet den Rahmen.

Tanz Company Gervasi: „the white horn“, 19. Juli, Arsenal, Malersaal im Rahmen von ImPulsTanz.