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MUK / tanzt – Performance im Werk X

MUK/tanzt: Choreografie Esther Balfe © Armin Bardel

Wenn das Ende des Studienjahres naht, zeigen die Studierenden und Lehrenden des Studienganges Zeitgenössischer und Klassischer Tanz an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK), was sie gelernt und gelehrt haben. Zugleich ist diese Performance für den vierten Jahrgang die praktische Abschlussarbeit. Diesen Teil ihres Bachelor-Studiums haben alle Tänzerinnen und der einzige Tänzer erreicht. Sie wurden nach der Performance im Werk X entsprechend gefeiert.

Die fünf Absolventinnen müssen sich auch noch in der Theorie beweisen und eine wissenschaftliche Abschlussarbeit liefern. Selbstbewusst wie vor allem die jungen Damen sind, werden sie auch das schaffen. Gezeigt haben sie ihre Talente in Choreografien, die sie mit Univ. Prof. Esther Balfe und dem Gastdozenten Georg Blaschke erarbeitet haben. Balfe forderte die Kreativität ihrer Schülerinnen (+ einem Schüler) mit zwei Werken – „Duo“ von William Forsythe (1996) und „IndirIRGENDWO“ 2001 von Georg Reischl (wie Balfe hat er viele Jahre mit Forsythe getanzt) für Liz King, Ballettchefin an der Volksoper geschaffen, – heraus, was ihnen einiges an Körperarbeit abverlangt hat. „Nebeneinander – A case study oft two works arranged by Esther Balfe“ wurde mit Ernsthaftigkeit und Energie gezeigt. Wobei sicher eine Hürde der Mangel an männlichen Studierenden war. Mit der Leistung von Maximilian Bätz, Julia Breitenseher, Lilli Mayerhofer, Sarah Merler und Nicoletta Müller (ergänzt durch die Ersamus-Studentinnen aus Portugal Ana Isabel Castro, Ana luisa Gomes) waren Professorin Balfe und der Studiengangsleiter Nikolaus Selimov zufrieden. Der Applaus machte die jungen Tänzerinnen und dem Tänzer sichtlich glücklich. MUK / tanzt: Choreographie Georg Blaschke © Armin Bardel

Als Gast Dozent hat Georg Blaschke mit Unterstützung von Feldenkrais-Trainer Sascha Krausneker, eine raumgreifende Choreografie, die die Mitwirkenden selbst aus Inspirationen durch Werke der bildenden Kunst entwickelt haben. „Thoracic Park“ (von Thorax / Brustkorb) ist ebenso abstrak, auf Bewegungsabaläufe fokusiert wie Balfes Choreografie und deshalb ist weniger als konzises Stück zu sehen und eher die Demonstration von Bewegungen, Übungen, Gesten. Gefühle werden nicht geweckt. Im Übrigen gab es an diesem Abend eine geheime Order, jede Performance in aller Stille mit Dehn- und Streckübungen zu beginnen. Mir ist es schwer gefallen zu erkennen, wann diese Ouvertüre beendet ist und das eigentliche Programm beginnt.

Aufgetreten sind die Prüflinge auch in einer animierten, durch weiche Bewegungen und die sich harmonisch wiegende Gruppe durch Duos unterbrochenen Choreografie von Saju Hari. Der aus Kerala in Südindien stammende Tänzer / Choreograf hat als Tänzer von Akram Khan gelernt und als Choreograf am Royal Opera House Covent Garden gearbeitet. Mit 12 Tänzer_innen der oberen Jahrgänge hat er gearbeitet, als wären sie ein Körper. Die elektronischen Klänge für die feineChoreografie MUK / tanzt: horeografie Saju Hari © Armin Bardel„Ohne Titel“ stammen von Patel Mukul.

Mit Kompositionen von Rock und Pop hat Christina Medina, ebenfalls Univ. Prof, seit 2010 an der MUK, die Schülerinnen des 3. Jahrgangs (diesmal Hahn im Korb Max Bonifer-Hasenstab) in Bewegung versetzt. „Not so blue“ ist eine einfache Choreografie für sechs Tänzerinnen und einen Tänzer in bunten Hosen mit lockeren Oberteilen, die vor allem zeigen wie man sich geschmeidig bewegt, ohne aneinander zu stoßen. Das Krabbeln und Heben zur einschmeichelnden, fröhlichen Musik hat nicht nur den Studierenden gefallen.

Durch die unterschiedlichen Choreografen konnten die angehenden Bachelors ihre unterschiedlichen Talente zeigen. Was sie wirklich können wird sich erst zeigen, wenn die schützenden Hände ihrer Lehrerinnen und Lehrer nicht mehr über sie wachen.

„MUK / tanzt“, Performance des Studiengangs Zeitgenössischer und Klassischer Tanz / Fakultät Darstellende Kunst – Tanz an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien. 6.4. 2016, Werk X. 
Weitere Vorstellung: 7.4. 2016.