Luke & Dom: „Down in the Hole“, Lilarum
Luke & Dome, das sind Luke Baio und Dominik Grünbühel, erobern die Puppenbühne. Zu Gast im Lilarum, in dem seit 30 Jahren Figurenspiele Kinder und Erwachsene begeistern, begeben sie sich gemeinsam mit Dong Uk Kim hinunter in die dunkle Höhle des Guckkastens und zeigen, akkurat und gewandt, ihre neue Show „DownIn The Hole“. Eine surrealistische Bilderfolge, in der Menschen zu Puppen, lebendige Körper zu mechanischen Objekten werden. Eine unterhaltsame und überraschende Stunde, in der man sich ein wenig gruseln und staunend lachen darf.
Am Anfang steht das Gruseln. Ein riesiger rot geschminkter Mund bleckt seine weiße Zahnreihe, rollt die Glupschaugen und sucht mit tiefen Brummtönen und weiblicher Fistelstimme nach Jenny. Das Videogesicht verschwindet, taucht aber später dreifach, auf Luftballone projiziert, hinter dem Publikum wieder auf, heißt das Volk willkommen und sucht weiterhin nach der geheimnisvollen Jenny.
Finger tanzen wie Ameisen über den Bühnenrand, Figuren tauchen auf Knopfdruck auf und versinken wieder, balancieren, Kopf nach unten, über unsichtbare Stege, klettern Leitern hinauf und hinab. Plötzlich schwimmt einer etwas ungelenk im Haifischbecken. Der Vorhang öffnet und schließt sich, die Figuren (mit unbewegter Miene: Luke Baio, Dominik Grünbühel, Dong Uk Kim) führen seltsame Rituale aus, gehen immer die gleichen Wege, tauchen auf und verschwinden wieder, täuschen uns und tarnen sich, enttäuschen jegliche Erwartungshaltung. Loops und überraschende Brüche halten das Publikum bei Laune. Als perfekt inszenierter Film rollt das mechanisch getanzte Puppenspiel von lebendigen Körpern als scheinbar endlose Schleife und nimmermüdes Perpetuum Mobile ab. Die Rufe nach Jenny entpuppen sich am Ende als vergeblich. Jenny ist nur ein Name.
Doch Tante Joleschs Rezept geht auf: Diese Krautfleckerl schmecken so gut, dass man gerne noch einmal den Teller füllen möchte.
Luke & Dom: „Down In The Hole“. Konzept / Performance Luke Baio, Dominik Grünbühle. Sounddesign: Andreas Berger. Performance: Dong Uk Kim. Licht: Julian Vogel. Technik: Roman Harrer. Premiere am 3. März 2020 im Theater Lilarum.
Folgevorstellungen: 25., 26. und 27. März 2020.