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„Nachtfalter“ Puppentheater Maribor im Dschungel
Die Magie der Nacht. „Nachtfalter“, eine Koproduktion von werk89, Kuskus Art Production & Puppentheater Maribor, ist eine musikalische Performance, die Kindern wie Erwachsenen die Furcht vor den unheimlichen Geräuschen der Nacht nehmen soll. Mit lebensgroßen Figuren, Schattentheater und einer Darstellerin hat das zauberhafte Stück nach der Uraufführung in Maribor im Dschungel Wien Premiere gefeiert.
Die Eltern geben Tonka das Gute-Nacht-Bussi und das Mädchen schlüpft unter die Decke. Die Nacht ist voller Geräusche. Es knackt und knarrt, klappert und klopft, zirpt und zischt. Tonka hat Angst, sie kann nicht sehen, woher die komischen Geräusche stammen, wer oder was sie verursacht. Unheimlich.
Um sie zu beruhigen, erzählt ihr die Mutter das slowenischen Märchen von Kakophonia, die alle Geräusche geboren hat, einsammelt und immer neu wiedergibt. Jetzt ist Tonka neugierig geworden und beschließt, nicht zu schlafen, sondern den Geräuschen zu lauschen. Und weil wir schon mitten in einem Märchen sind, kommen diese Geräusche auch persönlich auf die Bühne und musizieren so schön, dass Tonka alle möglichen und auch unmöglichen Instrumente herbeizaubert, die alle in ihrem Bettkasten verborgen sind. Es wird gesungen und getanzt, die Trommel gibt den Rhythmus an, die kleine Bassgeige wackelt mit den Ohren, und Tonka vergisst ganz ihre Angst.
Am Ende taucht auch mit Gebrüll die alte Kakophonia auf. 
Zum Fürchten. Sie ist ganz mit goldenen Fransen behängt und hat ein riesiges Maul mit Zähnen wie Klaviertasten. Damit sie sich bewegen kann, wird sie auf Rädern geschoben, ihr rhythmisches Gebrüll lässt die anderen Instrumente, erzeugt von schwirrendem, sirrenden nächtlichem Getier, das, von den Puppenspielern bewegt, die Augen rollt und die Flügel entfaltet, piepst und singt und gemeinsam mit Tonka wundersame Melodien erklingen ließ, verstummen. 
Tonka hat die Musik mutig gemacht und sie will den Lärm der Kakophonia beenden, deshalb stopft sie ihr den Polster ins tönende Maul. Und plötzlich ist die Nacht still, mucksmäuschenstill. Die Flöten, Trommeln und Bassgeigen, das Klavier, in das sich das Bett verwandelt hat, und auch die Stimmen sind nicht mehr zu hören. Guter Rat ist nun teuer, in einer Welt ohne Klänge will niemand leben. Manche aber, das sollte nicht vergessen werden, leben in einer stummen Welt, weil sie nicht hören können. Doch auch sie wissen um die Welt der Klänge, sie spüren die Schwingungen mi dem Körper. Und können auch danach tanzen.
Zwei Puppenspieler und eine Puppenspielerin mitsamt den Klangobjekten und das Mädchen Tonka machen die Klänge und Geräusche zu den Hauptakteuren des Stückes. 
Nach den kurzen einleitenden Gute-Nacht-Texten, von den Spielern aus Maribor dankenswerterweise in gut verständlichem Deutsch gesprochen, gibt es nur Musik aus selbstgebauten Instrumenten und Gesang. Die fantasievollen in Maribor vom preisgekränten Puppendesigner Gregor Lorenci gebauten Klangfiguren erzeugen einen Zauber in dieser magischen Nacht, der die Kinder stumm und unbeweglich staunen lässt. Doch auch ich bin der Magie dieses musikalischen Figurentheaters erlegen. Wenn es in der Nacht wieder jammert und knurrt, durch alle Ritzen pfeift und unter dem Bett raschelt, dann zaubere ich mir die tönenden Nachtfalter herbei. Die Angst fürchtet sich nämlich vor dem Mut. Sagt wenigstens Tonka.