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Reden übers Lesen im neuen Café lit

Ausschnit aus dem Café - Portal. © cafelit.de

Eine neue Literatursendung macht von sich reden. Das Café lit befindet sich online auf der kostenfrei zugänglichen Plattform, die ständig erweitert wird. Initiatorin, Produzentin und Moderatorin der Plattform und der angeschlossenen Sendungen ist Insa Wilke, noch bestens in Erinnerung als Jury-Vorsitzende im Ingeborg Bachmann-Preis. Im Café lit geht es ums Sprechen über Literatur, die schöne und die sperrige.

«Die versponnene Leserin». Daniel Spoerri hat die Skulptur nach einer Zeichnung von Roland Topor geschaffen. Sie ist im Giardino di a Spoerri in Seggiano zu finden. . © www.danielspoerri.org/Über andere Leute zu reden, ist eine gern geübte und auch gern verachtete Praxis. Es müssen aber gar nicht die Kolleginnen oder die Nachbarinnen sein, über die „getratscht“ wird, ich zum Beispiel würde gern über Klara Ingold und ihre Oma, über den Mittagsmann und sein Lieblingsbild sprechen. Ich kenne die drei ziemlich gut, doch es gibt sie gar nicht, sie sind dem Kopf des Autos Heinrich Steinfest entsprungen. Sprung ins Leere heißt sein jüngster Roman. Steinfest kann eben, was auch Zeus konnte, dessen Stirn die Göttin der Weisheit, Athene, entsprungen ist. Steinfests Kopfgeburten, oder schöner gesagt, Fantasiegeburten, sind zahlreich und über alle kann man stundenlang sprechen. Café lit LogoOb die beiden Gäste mit der Cafetière Insa Wilke auch über den in Australien geborenen Österreicher plaudern werden, steht noch nicht fest.
Fest steht jedoch, dass es eine neue Möglichkeit gibt, über Gelesenes und Zulesendes zu sprechen. Das  Literaturcafé ist eröffnet, und schon können sich dort Leserinnen treffen, um miteinander über ihre Leseerfahrungen und -empfehlungen zu konversieren. Die voraus produzierten Sendungen warten bereits auf Betrachtung und vor allem Behörung.Ausschnitt aus dem Portal von Café lit. © cafelit.deAn der Site muss noch gebastelt werden, bis sie wirklich, wie man so schön sagt, userfreundlich ist, also sich so präsentiert, dass sich alle Leserinnen und Hörerinnen ohne Irrungen und Wirrungen zurechtfinden. Vorschläge können auch persönlich vorgebracht werden, wenn sich Café lit auf der Leipziger Buchmesse vorstellt.
Zum tieferen Verständnis, ein kurzer Auszug aus dem Pressetext: Café lit: Produzentin und Moderatorin Insa Wilke bei der Leipziger Buchmesse 2022. © wikipedia

Warum haben wir Café lit entwickelt? Aus dem Wunsch heraus, ohne inhaltliche und zeitliche Beschränkung reden und miteinander arbeiten zu können. Das Motto: Café lit mag Möglichkeitssinn. – Café lit ist ein Versuch, den gesicherten Modus zu verlassen, um ins Gespräch zu kommen über Bücher und mit Leser*innen, über das Leben und wie es sein könnte. 

Wie in jedem anderen Café wechseln auch im Café lit die Bilder und auch die Möbel, die lesbare Karte wird ständig erweitert, das Team ist flexibel, die Besucherinnen kommen und gehen. Die Leserinnen machen eine Pause, schauen und hören Insa Wilke und ihren Gästen zu, um dann wieder selbst zum Zweck des Kaffee-Palavers zurückzukehren, dem Versinken in einer Geschichte, dem Reisen in eine andere Zeit, dem Sprung auf einen fernen Stern.

Seit dem 14. März 2024 hat das Online-Portal Café lit alle Fenster geöffnet.
Live ist das Café lit samt seinem Team demnächst auf der Leipziger Buchmesse zu finden: Halle 4 Stand C100 A. Den Abschlussschnaps mit Book-Speed Dating gibt es am 22.3. ab 16 Uhr.