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Festspielhaus Sankt Pölten: Tanz 2021/22
Das Programm für die kommende Saison 20221/22, die letzte der erfolgreichen Intendantin Brigitte Fürle, steht fest. Mit Vorbehalt im Grunde, immer noch. Die tanzenden Gastcompagnien sind geladen, und auch die neuen Zirkusakrobaten. Zugleich wird mit der Wiedereröffnung nach mehr als einem Jahr Stillstand auch das 25jährige Bestehen des Festspielhauses Sankt Pölten gefeiert. Angelin Preljocaj wird die Sparte Tanz des reichhaltigen Programms am 25. September 2021 eröffnen. Mit seiner aufregenden Choreografie von „Schwanensee“. Ein Pflichtprogramm. Am 25. & 26. September 2021.
Und gleich danach wird am 9. Oktober ein Frühlingsopfer gefeiert, Pina Bausch hat es mit ihren Tänzer:innen 1975 zum ersten Mal zelebriert. Nach der Pause wird eine neue Arbeit von Germaine Acogny & Malou Airaudo gezeigt: „common ground[s]“. Für „Frühlingsopfer“, der ersten Arbeit der Pina Bausch Foundation mit der senegalesischen École des Sables und Sadler’s Wells, sind 28 Tänzer:innen aus 14 afrikanischen Ländern zusammen gekommen, um Pina Bauschs wegweisende Choreografie zur Musik von Igor Strawinsky einzustudiren. Die neu Choreografie „common ground[s]“ ist vom Leben zweier außergewöhnlicher Frauen inspiriert: Germaine Acogny, „Mutter des zeitgenössischen Tanzes in Afrika“ und Gründerin der École des Sables, sowie Malou Airaudo, die als Ikone des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch zahlreiche wichtige Rollen getanzt hat. In ihrem poetischen Duett erforschen die beiden gemeinsame Geschichten und emotionale Erfahrungen.
Zum Ende des Oktober und gleich auch Ende November bewegen sich Artisten und Akrobaten zur Live-Musik auf der Bühne. Gravity & Other Myths“ kommen aus Australien mit zwei Porduktionen ins Festspielhaus Sankt Pölten: 31.10: „A Simple Space“, und am 27. November zeigen die Akrobatinnen aus Adelaide Rückgrat mit „Backbone“.w Wie sie Truppe stolz verlauten lässt, ihre bisher größte Show. Wie auch immer, atemberaubend sind sicher beide Abende. Am 4. Dezember wird es etwas ruhiger auf der Bühne: Der französische Choreograf Damien Jalet erforscht gemeinsam mit dem japanischen bildenden Künstler Kohei Nawa in Choreografie und Bühnenbild die Grenzen zwischen den Künsten. In „Planet [wanderer]“ lassen die beiden interdisziplinär arbeitenden Künstler sowohl experimentelle Materialien als auch die Schwerkraft auf den menschlichen Körper wirken – und übersetzen so mit ihrem Ensemble die tiefgehende wie tragische Liebesgeschichte von Mensch und Erde in eindrucksvolle Bilder.
Ein Wiederstaunen erwartet das Publikum am 28.Jänner 2022, wenn „Gloria“, ein Geschöpf des allseits beliebten französischen Choreografen José Montalvo. Sie ist alles, Hexe und Fee, Choreografin und Tänzerin, und wie sie mit ihren Gespielinnen tanzt, Flamenco und Hip Hop und alles, was davor, dazwischen und danach möglich war und ist. Jede gute Musik ist auch Tanzmusik. Das weiß auch Lemi Ponifasio, der die MAU Company zu Gustav Mahlers Komposition „Das Lied von der Erde / Song of Le Moana“ tanzen lässt. Das Tonkünstlerorchester wird live spielen, die Mitwirkung der Mezzosopranistin Tanja Ariane Baumgartner und des Tenors Pene Pati machen diesen Abend auch für Musikfreunde, die die Augen schließen wollen, attraktiv.
Die Drachen kommen. Mit dem Titel "Dragons" meint die südkoreanische Tänzerin und Choreografin Eun- Me Ahn alle jene bereits 21-Jährigen, die im Jahr des Drachens, also 2000, geboren worden sind.
Mit ihrer Company richtet Eun-Me Ahn den Focus auf die junge Generation der asiatischen Tanzszene, die nach Neuem streben und zugleich ein jahrtausendealtes Erbe bewahren muss. Trailer.
Das Dschungelbuch wird vom Choreografen Akram Khan neu erzählt. In seiner neuesten Kreation, „Jungle Book reimagined“ betrachtet der britische Choreograf mit bengalischen Wurzeln Rudyard Kiplings Klassiker aus einer heutigen Perspektive. Mit Tanz, Theater, Musik, animierten Bildern und Filmtechnologie verwandelt Khan die Bühne in eine magische Welt. Gregory Maqoma erzählt am 21. Mai mit Tänzer:innen aus Südafrika und Sänger:innen aus St. Pölten in „Broken Chord“ die bemerkenswerte Geschichte des „African Choir“, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts nach London gereist ist, um Spendengeld für eine Schule zu sammeln.
Den Abschluss macht der Circa Contemporary Circus, geleitet von Yaron Lifschitz. Dabei sind auch das Tonkünstlerorchester, ein Chor und Solist:innen. Auf dem Programm steht nämlich Ludwig van Beethovens 9. Symphonie, zu der Zirkuskunst zu sehen ist. Entstanden ist die Performance bereits 2020, als Auftragswerk des Melbourne Symphony Orchestra. Den Höhepunkt des Tages, und für alle Teilnehmer:innen wohl auch den der gesamten Saison, bildet das partizipative Tanzprojekt „Le Grand Contnental: Alle tanzen“ unter der Regie von Choreograf Sylvain Émard.
Festspielhaus Sankt Pölten. Bekanntgeben von Brigitte Fürle als Livestream am 11. Mai 2021. Informationen und Kartenbestellung.