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Das Festspielhaus St. Pölten tanzt auch 2018 / 19

José Montalvo: "Carmen(s)" © Patrick Berger

Konzerte mit Musik von Joseph Haydn bis Igor Strawinsky, Kammermusik, Jazz und mehr, Workshops und natürlich auch Tanz und Ballett bilden das reizvolle Programm der kommenden Saison, 2018 / 19, im Festspielhaus St. Pölten. Was den Tanz betrifft, so ist das Festspielhaus St. Pölten ein Gastspiel- und Koproduktionshaus, das gibt der künstlerischen Leiterin, Brigitte Fürle, die Möglichkeit, große Compagnien aus aller Welt in die Niederösterreichische Landeshauptstadt zu locken.Sie tanzen auch für Wienerinnen und Wiener –  St. Pölten liegt ganz nah.

Ballet Vlaanderen / idi Larbi Cherkaoui:" Loiseau de Feu / Feuervogel" ©  Filip Van Roe Für das Tonkünstler Orchester Niederösterreich ist St. Pölten der Heimathafen und so werden die Abonnent_innen mit 12 Konzerten im großen Saal des Festspielhauses beglückt. Im Festspielhaus legt Fürle aber auch Wert auf Kammermusik, Gesang, Jazz und alles, was an Nonclassic darüber hinausgeht und natürlich auch auf eine intensive Vermittlungsarbeit, deren Zentrum ab Herbst 2018 bei „Gaga“ liegt, der Tanzsprache von Ohad Naharin, dem Chef der Batsheva Dance Company. Der Gaga-Spezialist Shahar Binyamini wird zahlreiche Workshops leiten, die am Ende in einer Aufführung gemeinsam mit professionellen Tänzer_innen mündet.  	  	 Carlos Acosta: "Carmen". Laura Morera als Carmen, Carlos Acosta als Escamillo Künatler des  The Royal Ballet. © Tristram Kenton

Neun Tanz-oder Ballettcompagnien, die meisten im Festspielhaus St. Pölten bereits bestens bekannt, werden heuer im Festspielhaus St. Pölten gastieren. Begonnen wird mit der dem Festspielhaus-Publikum bereits bekannten Truppe des kubanischen Tänzers Carlos Acosta „Acosta Danza“, die Werke mehrere Choreografen zeigt. Den Schlusspunkt in dem vierteiligen Abend setzt Acosta mit seiner Choreografie des Carmen-Stoffes, die für das Royal Ballet entstanden ist. Er selbst wird den Escamillo tanzen, die wilde Musikmischung aus Georges Bizet und Flamenco wird vom Tonkünstler Orchester live gespielt. Auch in Christopher Bruces „Rooster“ mit Musik der Rolling Stones ist Acosta auf der Bühne zu bewundern. Die Tonkünstler stehen auch Sidi Larbi Cherkaoui für seinen „Fauno“ zur Verfügung. Sie begleiten die 2009 als Hommage an die Ballets Russes entstandene Choreografie mit – anders geht’s nicht – Claude Debussys Komposition „Prélude à l’àpres-midi d’un faun“. (22.9. 2018.)

José Montalvos: "Carmen". Es sind viele, doch sie müssen nicht sterben. © Patrick Berger Gleich mehrere Carmen lässt José Montalvo, auch kein Neuling im Festspielhaus, in seiner Choreografie „Carmens“ antanzen. Er mischt die Opernmusik Bizets ebenfalls mit Flamencoklängen, aber auch mit Hip-Hop und iranischer Dudelsackmusik. Seine Carmens werden nicht ermordet, sondern tanzen voll Lebensfreude immer weiter. (13.10. 2018.)
Zur berühmten Ballettmusik von Sergej Prokofjew (das Tonkünstler Orchester spielt live) lässt Angelin Preljocaj – auch er kennt das Festspielhaus bereits, 2015 hat er mit seinem „Schneewittchen“-Thriller dort fenetischen Applaus geerntet – Romeo und Julia in Liebe entbrennen. Düstere Sounds des Medienkünstlers Goran Vejdova ergänzen Prokofjew, während geliebt, gekämpft und gemordet wird. Preljocajs „Roméo et Juliette“ ist längst als Kultstück in die Ballettannalen eingeschrieben. (24. und 25.11. 2018.)  Angelin Preljocaj:" Roméo et Juliette", ein Kultstück © Jean Claude Carbonne

Sasha Waltz & Guests ist auch wieder eingeladen und bringt ihre neue Kreation „Kreatur“ mit. Einfach Tanz, elegant, energiegeladen, lebendig, in den aufwendigen Kostümen der niederländischen Modedesignerin Iris van Herpen. (8.12. 2018.)

„Grand Finale“ ist noch lange nicht das Ende der Tanzsaison in St. Pölten, aber eine Choreografie von Hofesh Shechter zur von ihm selbst komponierten Musik, von einem Sextett live gespielt. Hofesh Shechter: Das  "Grand Finale" ist nicht das Ende. ©  Rahi Rezvani Zehn Tänzer_innen kämpfen gegen die Dunkelheit und den Sog der Klänge. Shechter erklärt sein düsteres Stück so: „Ich wollte über die Gefühle reflektieren, die das Leben in der heutigen Welt in mir auslöst.“ Doch die Endzeitstimmung wird durch Humor gemildert, der hypnotische Sound durch Walzermusik gelockert. Das Große Finale führt nicht direkt in den Abgrund. (31.1. 2019.)

Nochmal Sidi Larbi Cherkaoui – man kann seine Kreationen nicht oft genug sehen. Für seine Interpretation von Igor Strawinskys „Feuervogel“ bringt er das Ballet Vlaanderen mit, das er seit 2015 leitet. Neben „L’Oiseau de Feu“ tanzt die Compagnie auch Cherkaouis Visionen zum von Maurice Ravel orchestrierten Klavierwerk „Bilder einer Ausstellung von Modest Mussorgski. Neuerlicher Einsatz für das Tonkünstler Orchester, diesmal geleitet von Yannis Pouspourikas. (26.4. 2019.)"Acosta Danza":  Fauno von Sidi larbiCherkaoui ©  Toti Ferrer

„Gaga“ ist nicht nur die Bezeichnung für Naharins Tanzsprache und die Workshopreihe der kommenden Saison, sondern natürlich auch des Stückes, das mit Shahar Binyamini erarbeitet werden wird. Gemeinsam mit Young Prefessionals und Amteur_innen wird ein dreiteiliger Abend gezeigt. (18.5. 2019.) 

Sydney Dance Company: "ab [intra]"von Rafael Bonachela. ©  Pedro GreigDie Antipoden haben eine weite Reise hinter sich, wenn die Sidney Dance Company endlich in St. Pölten, der ersten Station der Europa-Tournee, gelandet ist. Rafael Bonachela ist der Choreograf von „ab [intra]“ („Aus dem Inneren“), das die Tänzer_innen aus Australien zum 50-Jahr-Jubiläum ihrer Company einstudiert haben. Was treibt den Menschen an, was hält ihn auf, warum wird gekämpft und warum geküsst? 17 Tänzer_innen spüren der Natur des Menschen nach. Die Musik stammt vom australischen Komponisten Nick Wales. (7.6. 2019.) Danach ist Schluss mit lustig, das Festspielhaus wird geputzt, das Team darf die Ferien planen.

Festspielhaus St. Pölten: Ein erster Blick auf die Tanz-Saison 2018 / 19. Vorgestellt von Brigitte Fürle, der künstlerischen Leiterin, am 11.4. 2018.
Das gesamte Programm finden Sie auf Festspielhaus St. Pölten online.