Mit dem hochenergetischen Stück "Boom Bodies" der gefeierten Choreographin Doris Uhlich ging die diesjährige Sommerszene Salzburg (21. Juni bis 2. Juli 2016) ins Finale: 14 nationale und internationale Tanz- und Theaterproduktionen, darunter neun Österreich-Premieren, machten die Stadt zur Weltbühne. Die rund 6.000 Besucherinnen und Besucher zeigten sich begeistert, vor allem von der umjubelten Eröffnungspremiere Gala von Jérôme Bel, die 20 Salzburgerinnen und Salzburger zu einem Tanzfest der Individualität auf die Bühne brachte.
"Gala" war eine der Produktionen, die sich mit dem Leben in unserer globalisierten Gesellschaft auseinandersetzt und konkret die Stadt und die Menschen, die sie bewohnen, zum Thema macht. Auch im Wiener Tanzquartier hat "Gala" das Publikum begeistert.
Zu einem weiteren Höhepunkt zählt der choreographierte Stadtspaziergang every-one von Willi Dorner, der im dicht besiedelten Bezirk Lehen städtebauliche Strukturen in neue Zusammenhänge setzte. Ein anderes Salzburg entstand auch beim interaktiven Planspiel Home Sweet Home des Architektur-Kollektivs Subject to_change.;
Erfolgreich erwies sich abermals die Zusammenarbeit mit Salzburger Kulturinstitutionen: In den Räumlichkeiten des Museum der Moderne Salzburg, Mönchsberg zeigten Jonathan Burrows und Matteo Fargion ihre meisterhaften Duett-Miniaturen und Philipp Gehmacher seine reflexive Arbeit "my shapes, your words, their grey". Gelungen waren auch in diesem Jahr die Performances mit Studenten der Salzburg Experimental Academy of Dance (SEAD), diesmal unter der Choreographie von Mark Lorimer und Milla Koistinen. Die Rabtaldirndln ernteten für ihre theatrale Performance "Du gingst fort" ebenso heftigen Applaus. An der Oberfläche überaus komisch, befasst sich das Stück ernsthaft mit dem Heimatbegriff.
Zum Abschluss gastierte Doris Uhlich, die mit "Boom Bodies" und der anschließenden Party Performer und Publikum einmal mehr in einen kollektiven Bewegungsrausch versetzte.
Erfolgsbilanz der Sommerszene Salzburg 2016.