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„Tanz, Macht, Missbrauch“, Arte-TV-Dokumentation
Kurz nachdem der Hashtag „MeToo“ 2017 durch die sozialen Netzwerke ging, wurden auch die ersten Vorwürfe von sexuellen Übergriffen in der Tanz- und Ballettwelt bekannt. In der Dokumentation „Tanz, Macht, Missbrauch – das Ende des Schweigens?“ suchen Tänzerinnen und Choreografen nach Antworten auf die brisanten Fragen. Erstsendung auf Arte TV am 11. März 2020; ab 10. März ist der Film online.
Die Wiener Ballettakademie ist nicht die einzige Schule, der „skandalöse Zustände im Unterricht“ vorgeworfen wird. Von New York bis Antwerpen sehen sich immer mehr Balletthäuser, Kompanien, Intendanten und Choreographen mit Vorwürfen konfrontiert. Die Medien greifen „Skandale“ begierig auf, Eltern und Lehrer*innen, die bisher geschwiegen haben, melden sich auf einmal zu Wort. Dass sie sich nicht schon früher gemeldet haben, bleibt unverständlich. Kürzlich ist auch für die Staatliche Ballettschule Berlin eine unabhängige Clearingstelle zur Aufklärung der laut gewordenen Vorwürfe eingerichtet worden.
Die Fernseh-Dokumentation untersucht, was den Tanz-Körper innerhalb der Debatte so besonders macht und fragt, warum es gerade hier so ausgesprochen schwer zu sein ist, Grenzen zu definieren? Der Film zeigt, wie sehr die Welt des Tanzes für Übergriffe und Missbrauch anfällig ist und blickt zurück in die Geschichte des Balletts, dessen Anfänge bis auf Ludwig XIV. zurückgehen. In der Dokumentation kommen Christopher Hampson, der Intendant des Scottish Ballet in Glasgow, und seine Tänzer und Tänzerinnen zu Wort, die neue Wege der Zusammenarbeit ausprobieren. Auch andere Choreographen und Choreographinnen wie Jiri Bubenicek und Katarzyna Kozielska werden bei der Arbeit gezeigt. Dazu werden Aktivistinnen befragt, und es kommen auch die Stimmen und Geschichten derer zu Wort, die selbst Formen des Missbrauchs erfahren haben.
„Tanz, Macht, Missbrauch – Das Ende des Schweigens?“, Arte TV 11. März 2020, 21.50 Uhr. Online: 10. März bis 9. April 2020 auf ArteTV
Weitere Sendetermine:
Mittwoch, 11. März 2020, 21.50 Uhr; Freitag, 27. März 2020, 02.45 Uhr und Sonntag, 29. März 2020, 06.05 Uhr.