Schnell verrinnt die Zeit. Es ist bereits zehn Jahre her, dass die große Choreografin und Ballettdirektorin Pina Bausch gestorben ist. Mit dem Tanztheater Wuppertal hat sie ein reiches Erbe hinterlassen, das nun von der neuen Intendantin Bettina Wagner-Bergelt wachgehalten und neugestaltet werden muss. Die Dokumentation „Das Erbe der Pina Bausch“ wirft einen Blick auf die Geschichte des einmaligen Tanztheaters und sucht Antworten nach seiner Zukunft.
Pina Bausch hat in den 70er Jahren ein Tanztheater der besonderen Art geschaffen. Das Vermächtnis der international renommierten Choreographin und Tänzerin ist ein Welttheater, das nicht belehrt, sondern Erfahrungen erlebbar macht. In Collagen aus kleinen, emotionalen Geschichten und poetischen Exkursionen untersuchen ihre Stücke, was uns unsere Gefühle näherbringt und was uns von ihnen entfernt.
Die Dokumentation von Anne Linsel liefert Rückblick und Ausblick zugleich, erfragt, wie das Erbe wachgehalten werden kann, wie der Verstorbenen Schaffen weitergegeben werden soll und auch, wie weit sich das Ensemble auf neue Ideen einlassen wird.
Zu Wort kommen erfahrene Tänzer und Probenleiter des Tanztheaters wie Mechthild Großmann, Daphnis Kokkinos und Jo Ann Endicott. Auch die neue Intendantin Bettina Wagner-Bergelt, wichtige Wegbegleiter wie Lutz Förster und Peter Pabst, Pina Bauschs Sohn Salomon, Leiter der Pina Bausch Foundation wie auch internationale Partner aus London und Paris geben Antworten.
Der Film schaut hinter die Kulissen der Pina-Bausch-Stücke „1980“, „Arien“ und „Palermo Palermo“ und macht die Aufführung des neuen Stücks „Bon Voyage, Bob“ von Alan Lucien Øyen in London erlebbar.
Pina Bausch begann die Erarbeitung eines Stücks, indem sie ihren Tänzer*innen Fragen stellte. Die Tänzer brachten ihre Persönlichkeit ein, sie erzählten von ihren Sehnsüchten und Nöten. Wie können diese individuellen Erfahrungen erhalten werden? Denn es geht nicht nur um die Tanzbewegungen wie bei klassischen Choreographien, sondern darum, aus welchen Gefühlen die Choreographie entstanden ist. Die Zuschauer erleben Weitergaben von erfahrenen Tänzern an junge Talente, Wiederaufnahmen von erfolgreichen Stücken und die ersten Versuche, eigene, neue Choreographien für das Tanztheater zu entwickeln.