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Spitzwegerich: „Welcome to the insects”

Die Spitzwegeriche mitsamt Insekten auf der Bühne © spitzwegerich

Spitzwegerich, den kennt man als Heilpflanze und lernt ihn neuerdings auch als Theaterverein kennen. Ausgerechnet Insekten werden bei ihrer ersten Premiere auf der Bühne schwirren, wenn es heißt „Welcome to the insects“. Keine Angst, sollte einer der kleinen Schwirrflügler entkommen: Spitzwegerich hilft auch gegen Insektenstiche und -bisse.

Birgit Kellner und Christian Schlechter, beide mit bildenden Künsten, Graphik, Szenografie, Bühnenbild und auch dem Figurentheater vertraut, sind die beiden Gründungsspitzwegeriche. Praktische Erfahrung haben sie bereits als Mitglieder des renommierten Künstlerkollektivs makemake. Spitzwegerich lässt die Insketen schwirren © spitzwegerich

Wieso ausgerechnet Insekten, es existieren doch so viele liebe Tiere, die zwei Augen haben, mit denen sie treuherzig blicken wie ein Mensch? Wieso Insekten, die so vielen Leuten Ekel oder Angst einflößen?
Eine Antwort kann ich selbst geben: Die Insekten sind die artenreichste Klasse der Tiere auf der Welt. Mehr als die Hälfte aller Tiere sind Insekten.

Den Rest der Antworten auf die Frage Warum geben die Spitzwegeriche:

„Wir sind unentwegt umgeben von Lebendigem und scheinbar Totem. Unser Körperraum endet an unserer Hautgrenze und geht direkt über in unsere Umgebung. Dort kreucht und fleucht es, wie in uns, fast unmerklich. Insekten erobern die Erde seit 500 Millionen Jahren, seit 2 Millionen Jahren leben wir mit ihnen.Insektenaugen sehen dich an. ©spitzwegerich In Haushalten, im Privaten, in Nischen und Ritzen, in und außerhalb unserer Lebensbereiche schreiben wir ihnen Eigenschaften zu, machen sie uns zu eigen, erforschen, beschreiben, essen und fürchten sie.
Mit den Mitteln des Figuren- und Objekttheaters verschieben wir Dimensionen und ermöglichen ein Gespräch zwischen SpielerIn/BeobachterIn und Tier.
Ein Schauspieler, zwei BildgestalterInnen/FigurenspielerInnen, ein Musiker, eine Autorin und eine Choreographin suchen gemeinsam das (Klein-)Tierische in ihrer unmittelbaren Umgebung. Welche Rückschlüsse lassen sich von Insekten auf uns schließen?
Wir beleuchten Mensch-Tier-Beziehungen aus (kunst-)historischer, psychologischer und soziologischer Perspektive. Welche Urängste verbergen sich in der Angst vor Insekten; wo werden Grenzen überschritten? Wie werden diese Grenzen sichtbar? Vom Embryo zum fliegenden Insekt passiert ein Insekt mehreren Stadien über Larven oder Nymphen. © spitzwegerichEine Stückentwicklung, in der in einem mehrmonatigen Prozess Musik, Bilder, Text und Bewegungen entstehen.“ 

Jetzt wissen wir, was uns erwartet und können getrost zur Premiere kommen. Übrigens,  weg + rih bedeutet im Zusammenhang "Königsweg", an diesem wächst die Pflanze, auf diesem werden möglicherweise die Figurenspieler*innen wandeln.

Spitzwegerich: „Welcome to the insects“, Figuren- und Objekttheater. Mitwirkende: Simon Dietersdorfer, Schauspiel; Raumschiff Engelmayr, Musik; Birgit Kellner, Ausstattung, Figurenbau, Spiel; Christian Schlechter, Ausstattung, Figurenbau, Spiel; Alex Riener, Regie; Daniela-Katrin Strobl, Choreografie.
Premiere am 24.5. 2018, Schuberttheater, Währingerstraße 46, 1090 Wien.
Weitrere Aufführungen: 25., 26. Mai 2018 jeweils 19.30 Uhr; 27. Mai 2018 15 Uhr. Karten: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Zusatzinformation für Freundinnen und Freunde des Figurentheaters: vom 28. Juni bis 1. Juli 2018 findet das jährliche internationale Figurenthaterfestival in Neusiedl am See statt. Das Karin Schäfer Figuren Theater präsentiert herausragende Produktionen aus aller Welt und zeigt mit „Parade“ auch die jüngste eigene Produktion. www.pannopticum.at