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Dschungel 2017 / 18: Die neue Saison

Die kleine Hexe, verdreifacht. © Rainer Berson

Corinne Eckenstein, künstlerische Leiterin und Direktorin des Dschungel – Theaterhaus für junges Publikum, kann gemeinsam mit der kaufmännischen Direktorin Alexandra Hutter von einer erfolgreichen ersten Saison unter ihrer Leitung berichten. Im Pressetreffen gab sie vor der Eröffnung der neuen Saison am 21. September 2017 eine Vorschau auf ausgewählte Theater- und Tanzstücke, Kooperationen und das umfangreiche Vermittlungsprogramm.

Atlas der abgelegenen Inseln: Sujetfoto von Anja KoehlerDamit die breite Spanne der Produktionen und Gastspiele sichtbar ist, wird am 21.9. 2018 mit einer Doppelveranstaltung eröffnet: Passend zum Motto des Herbstes „Wer rettet die Welt“ fragt die erfolgreiche schallundrauch agency, wo Gott wohnt. „Gott und die Welt“ ist eine philosophische Performance mit Tanz und Livemusik. Bis Dezember steht die Vorstellung für Sechs- bis Zehnjährige im Kalender. Im Jänner kommen die Künstler_innen mit Regisseurin Gabriele Wappel gleich wieder. Mit ihrem Erfolgsstück „Rauchpause“, in dem es um die unterschiedlichsten Formen der Sucht geht. Alte Süchte werden uninteressant, neue tauchen auf, etwa die Auf-das-Handy-Glotzsucht. Von der Mücke zum Elefanten. © Davor-Konjikusic.

Gleich nach der Philosophie, bei der auch, wie bei der schallundrauch agency eigentlich immer, gelacht werden darf, geht es in einem rhythmischen Tanztheater um den „Groove“. Richard Schmetterer, Regisseur, musikalischer Leiter und Chef des Theaters foXXfire, definiert den vielseitigen Begriff plastisch: „Groove, das ist der Unterschied zwischen richtig und leiwånd“. Richtig tickt auch ein Metronom, aber erst wenn jungen Darsteller/innen das Publikum den „Groove“ spüren lassen, ist es leiwånd, nicht nur am Eröffnungstag, sondern bis nächsten Februar immer wieder.

Das dichte Tanzprogramm, mit dem Eckenstein in dieser Saison Groß und Klein beglückt, habe ich schon ausgiebig beschrieben und gelobt. Jetzt picke ich ein paar Zuckerl aus dem Musik- und Theaterprogramm. Etwa das wunderbare Kollektiv makemake, das wieder den Bären vorstellt, der nicht da war. Ein Stück mit winzigen Figuren, dem Bären, großen Erzählern und viel Musik. Die Freude des Wiedersehens von „Der Bär, der nicht da war“ (nach dem Kinderbuch von Oren Lavie) muss ein wenig aufgeschoben werden, der liebenswerte durch die Welt reisende Bär kommt erst im Jänner 2018 wieder. Der Bär ist da! makemake hat ihn mitgebracht. ©  Julia HaasDoch makemake-Kreativität ist schon früher zu bewundern: „Atlas der abgelegenenen Inseln“ heißt das Musiktheater mit Kompositionen von Hannes Dufek. Also modern, nix Aufgewärmtes. Deshalb haben makemake (das sind ziemlich viele Künstlerinnen und Künstler aus unterschiedlichen Sparten) auch das Buch von Judith Schalansky auf Einladung des jährlichen Festivals „Wien Modern" produziert und sind diesmal Gast im Dschungel. Ab 6. November bereisen zwei Musiker, eine Tänzerin und eine Schauspielerin die Welt und besuchen abgelegene Inseln. Für Kinder, die ihr Heimatland schon auf der Landkarte finden, also schon den 10. Geburtstag gefeiert haben oder bald feiern werden, wird der „Atlas der abgelegenen Inseln“, eine Koproduktion mit Wien Modern, dem Vorarlberger Landestheater Bregenz und Dschungel Wien, ab 6.11. aufgeblättert. Vor jeder Vorstellung gibt es (für Schulklassen) ein Workshop zum Thema. Besuch vom gehäkelten Zwerg in der Wasserkesselpfeifenpaukensinfonie. ©  Peter Ketturkat

Apropos Bär, im Theaterhaus für Kinder tritt allerhand Getier auf, zum Beispiel ein „Känguru wie du“, das Vorurteile auf den Kopf stellt und klar macht, dass es erstens anders ist und zweitens als man denkt. Eine Premiere von teater ISKRA ab 3.11. Auch eine kleine Mücke und ein großer Elefant besetzen die Bühne und machen klar: An der Größe liegt es nicht. „Von der Mücke zum Elefanten“ von Sanja Tropp Frühwald und Till Frühwald (VRUM, Performing Art Collective) ist ein witziges und perfektes Tanztheater für Vier- bis Neunjährige ab 13.11.
Frösche, Hasen, Vögel, oder gar der Seelenvogel springen in der Uraufführung von „Hüpfen“ vor Zuschauerinnen ab drei umher. Zwei junge Tänzerinnen, Gat Godovitch und Eld Maria Gallo, haben sich von Michal Snunits erfolgreichen Kinderbuch „Der Seelenvogel“ inspirieren lassen und tanzen unbeschwert ihre Gefühle. Die angenehmen und die unangenehmen.

Noch einmal: Ein kleiner Bär, der einen großen Schatten wirft  ©  Julia HaasUups, verirrt, gehüpft wird ja in der Tanzsektion, schnell wieder zurück auf den rechten Weg. Kursorisch jetzt, ein paar persönliche Empfehlungen: „Die Kleine Hexe“ nach dem Kinderbuch mehrerer Generationen von Otfried Preußler. Ab 5.12. Das bezaubernde Objekttheater „Wasserkesselpaukenpfeifensinfonie“, mehr als eine großartige, humorvolle Unerhaltung mit Vier- bis Achtjährigen. Auch Erwachsene können an den liebevoll hergestellten Objekten und dem märchenhaften Text samt Darsteller und Theaterleiter Peter Ketturkat ihre wahre Freude haben. Ab 31.1.
„Bumm, Krach, Peng“ von werk 89 und Zavod Federacija Ljubljana ist eine Geschichte über einen Buben, der nicht sprechen will, sich nur über Musik, manche nennen es Krach, ausdrückt. Ein Musik-Objekt-Theater mit selbt gebauten Instrumenten für Kinder von fünf bis zehn. Ab 6.10.

Einige Hinweise auf die kommende Saison (Tanz, Theater, Musik) 2017/18 im Dschungel Wien.
Eröffnung am 21.9. 2017.
Das schön gestaltete Programmheft liegt zur freien Entnahme im Dschungel Theaterhaus / Museumsquartier bereit.