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Das Wiener Staatsballett 2020 / 21

Erste Premiere mit "Skew-Wiff". © Wiener Staatsballett / Michael Pöhn

Zusammen mit meinem Team und meinen Tänzerinnen und Tänzern möchte ich das Wiener Staatsballett zu einem Zentrum der Tanzkunst in Österreich und Europa ausbauen und ein Ensemble formen, das auch die Traditionen, Wandlungen und Innovationen der lebendigen Metropole, Kunst- und Musikstadt Wien spiegelt und befruchtet.“ Martin Schläpfers bereits mehrfach wiederholtes Mission Statement zur Einleitung. Damit sich die Ballettgemeinde nicht benachteiligt fühlt, haben die Mitarbeiterinnen im Pressebüro das am 15. Mai aktualisierte Programm für die neue Saison unter dem neuen Direktor noch einmal veröffentlicht.

Es gibt nichts hinzuzufügen, deshalb bleibt der Originaltext, so wie er ausgesendet worden ist.
"Martin Schläpfer übernimmt mit der Spielzeit 2020/21 die Leitung des Wiener Staatsballetts. Der renommierte Schweizer Choreograph und Ballettdirektor hat zuletzt das mehrfach preisgekrönte Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg zu internationalem Rang geführt. Martin Schläpfer "Alltag", von Hans van Manen für den Tänzer kreiert. © Gert WeigeltSeine Werke faszinieren mit ihrer Intensität, ihrer Virtuosität, ihren zutiefst berührenden Bildern und einer prägnanten Bewegungssprache, die sich als ein Musizieren mit dem Körper begreift, immer aber auch die Stimmungen und Fragestellungen der heutigen Zeit reflektiert.
Gleich mehrere Programme geben die Gelegenheit zur Begegnung mit Martin Schläpfers Kunst – darunter zwei Uraufführungen: Zu Gustav Mahlers 4. Symphonie und Dmitri Schostakowitschs 15. Symphonie entstehen zwei neue Werke für Wien, die zugleich auch der Beginn des intensiven kreativen Dialogs sind, den Martin Schläpfer in den kommenden Jahren mit den Künstlern seines Ensembles gestalten wird.
Als Direktor zeigt sich Martin Schläpfer als ein Brückenbauer, der die großen Balletttraditionen selbstverständlich weiter pflegen, aber den Spielplan auch um wichtige Künstler der Gegenwart und eine große Vielfalt an choreographischen Handschriften bereichern wird. Die Meister der amerikanischen Neoklassik George Balanchine und Jerome Robbins werden weiterhin zu den Fixsternen des Wiener Spielplans gehören, ebenso wie der Niederländer Hans van Manen. Erstmals sind mit dem Staatsballett 2020/21 dagegen Werke von Alexei Ratmansky sowie der beiden großen American Modern Dance Künstler Paul Taylor und Mark Morris zu erleben. Aber auch die Tanzmoderne, deren Heimat das Nederlands Dans Theater ist, wird mit Werken Sol Leóns & Paul Lightfoots, Jiří Kyliáns und natürlich Hans van Manens begeistern.  Ketevan Papava, Roman Lazik in "Symphony of Psalms" (Choreographie: Jiří Kylián).  © Wiener Staatsballett / Ashley Taylor
Besonders am Herzen liegt Martin Schläpfer die enge Zusammenarbeit mit den beiden Klangkörpern der Staats- und der Volksoper, mit international renommierten Dirigenten und Instrumentalisten. Neben der Erarbeitung der Symphonien Mahlers und Schostakowitschs mit dem Orchester der Wiener Staatsoper ist die Neueinstudierung von Martin Schläpfers „Ein Deutsches Requiem“, an der auch der Chor und Zusatzchor sowie Sängerinnen und Sänger der Volksoper mitwirken, ein weiterer Höhepunkt der Saison.
Im Repertoire bleiben die großen Produktionen des Ensembles: In der Staatsoper neben „Jewels“ auch die Handlungsballette „La Fille mal gardée“, „Giselle“ und „Schwanensee“. In der Volksoper stehen erneut das beliebte Familienstück „Peter Pan“ sowie „Coppélia“ auf dem Spielplan. Die „Nurejew-Gala“ wird als Reverenz an diesen für Wien und die Welt so wichtigen Ausnahme-Tänzer und Choreographen in Zukunft in einem zweijährigen Rhythmus stattfinden.
Balanchine: "Rubies" aus "Jewels" mit Ketevan Papava.  © Wiener Staatsballett / Ashley Taylor In seiner Ensemblepolitik strebt Martin Schläpfer einen intensiveren Austausch zwischen den Mitgliedern des Staatsopern- und des Volksopernensembles an, die er sowohl in seiner Uraufführung „4“ als auch in der Neueinstudierung von „Ein Deutsches Requiem“ gemeinsam auf die Bühne bringen wird. Überzeugt, dass auch Reife, Souveränität und ein mannigfaltiges Ausdrucksspektrum in einem zeitgemäßen Ensemble ihren Platz haben sollten und künstlerisch wie menschlich äußerst befruchtend wirken, hat er außerdem die Hierarchie der Staatsopern-Compagnie um die Position des Senior Artist erweitert. Mit Yuko Kato kommt eine Künstlerin ins Ensemble, die Martin Schläpfer seit vielen Jahren als herausragende Interpretin inspiriert, aus dem Wiener Staatsballett wechselt Roman Lazik von der Position des Ersten Solisten auf die des Senior Artist.Der neue Seniortänzer Roman Lazik in John Neumeiers "Le Pavillon d'Armide". In der kommenden Saison jedoch nicht im Programm.  © Wiener Staatsballett / Ashley Taylor Insgesamt müssen sich 27 neue Tänzer*innen in die Compagnie einfügen, 14 davon werden mit Schläpfer vom Rhein an die Donau ziehen. Heimkehren werden Masha (Maria) Tolstunova, sie war von 2013–15 Mitglied des Wiener Staatsballetts. Sie ergänzt ab Hebst die Riege der Halbsolistinnen, und Francesco Costa kommt nach seiner Pause als Freier Tänzer als Solotänzer zurück in die Compagnie.

Noch ein bissel weiter im offiziellen Text: Mit Einführungsveranstaltungen, Ballettwerkstätten sowie der neuen Gesprächsreihe „Tanzpodium“ gibt das Staatsballett verstärkt Einblicke in seine Produktionen und historische Zusammenhänge. Eine wöchentlich stattfindende Open Class öffnet die Pforten des Opernhauses für fortgeschrittene Laien ab 14 Jahren und interessierte Profis der Wiener Tanzszene. Zusammen mit der neu formierten theater-pädagogischen Abteilung der Wiener Staatsoper werden überdies Formate entwickelt, die Kinder und Jugendliche ansprechen.
"Diamonds", Höhepunkt in Balanchines Ballett "Jewels" (im Bild Sveva Gargiulo). © Wiener Staatsballett / Ashley Taylor Neu aufgestellt präsentiert sich außerdem der Ballettclub – bisher eine private Initiative, die nun mit ihren Projekten und Zielen der Nachwuchsförderung und Kulturvermittlung unter dem Dach des Wiener Staatsballetts fortgeführt wird.
Zu Martin Schläpfers Aufgaben als Direktor des Wiener Staatsballetts zählt auch die künstlerische Leitung der Ballettakademie. Das Ausbildungskonzept und die Organisationsstruktur der Akademie werden derzeit von der neuen Direktion der Wiener Staatsoper und des Wiener Staatsballetts sowie einer internationalen Expertengruppe umfassend evaluiert und nach zeitgemäßen Standards neu erarbeitet. Die Ergebnisse werden gesondert veröffentlicht."

„Neben den Aufführungen ist es für Martin Schläpfer und sein Team auch wichtig, den Tanz ins Gespräch zu bringen, über Hintergründe zu informieren, Einblicke in die schöpferischen Prozesse zu geben und zum Mitmachen anzuregen.
In der neuen Gesprächsreihe „Tanzpodium“ im Gustav Mahler-Saal der Wiener Staatsoper wird über aktuelle Tanzthemen und Produktionen diskutiert oder stellen sich ausgewählte Künstlerinnen und Künstler vor. „Von ›Giselle‹ bis ›Schwanensee‹“ gibt Einblicke in das Wiener Repertoire und seine Pflege, "Schwanensee" von Rudolf Nurejew mit Maria Yakovleva und Robert Gabdullin.  © Wiener Staatsballett / Ashley Taylor „American Neoclassics“ schlägt einen Bogen von Balanchine über Robbins zu Ratmansky, zum Abschluss der Saison folgt mit Martin Schläpfer ein Rückblick auf seine erste Wiener Spielzeit.
Die „Open Class“ des Wiener Staatsballetts bietet jeweils am Samstagnachmittag ein professionelles klassisches Tanztraining für Berufstänzer, Tanz-Pädagogen, Studierende sowie fortgeschrittene Hobbytänzer ab 14 Jahren. Das Training wird abwechselnd geleitet von Martin Schläpfer, Louisa Rachedi, Julie Thirault und anderen Tanzexperten der Compagnie. Detaillierte Informationen folgen im September.
Eine „Ballett-Werkstatt“ in der Volksoper Wien gibt anlässlich der Premiere von „Ein Deutsches Requiem“ Einblicke in den künstlerischen Arbeitsprozess mit den Tänzerinnen und Tänzern des Wiener Staatsballetts sowie dem Produktionsteam.
Jeweils eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn geben außerdem die Dramaturginnen des Staatsballetts Kurzeinführungen in die Produktionen – im Gustav Mahler-Saal der Staatsoper und dem Galerie-Foyer der Volksoper."

Presseaussendung : "Das Wiener Staatsballett 2020/21". Ballettdirektor: Martin Schläpfer; Stellvertretende Ballettdirektorin: Louisa Rachedi; Chefdramaturgin: Anne do Paço.
Gesamtdirektion: Sergio Morabito / Anne do Paço / Oliver Graber / Andreas Láng / Oliver Láng / Ann-Christine Mecke.
Ergänzende Texte und Zusammenstellung der Presseunterlage: Anne do Paço / Maria Wiesinger / Susanne Athanasiadis / Irene Neubert. Weitere Informationen im Programmbuch.
Erste Premiere: "Hollands Meister", Choreografien von Sol Léon & Paul Lightfoot, Hans van Manen und Jiří Kylián. 20.September 2020, Wiener Staatsballett in der Volksoper.