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Manele Labidi: „Auf der Couch in Tunis“, Komödie

Die französisch-tunesische Regisseurin Manele Labidi Labbé, wie sie mit vollem Namen heißt, zeigt mit ihrem ersten Spielfilm, wie charmant, witzig eine Komödie sein kein, ohne im flachen Wasser zu plantschen. Die Therapeutin Selma will nach ihrem Studium in Paris in ihrer alten Heimat eine Praxis eröffnen, doch sie wird keineswegs mit offenen Armen empfangen. Manele Labidi zeigt im Film „Auf der Couch in Tunis“ die private Odyssee von Selma und zugleich auch eine gespaltene Gesellschaft auf der Suche nach ihrer Position und ihrem Selbstbewusstsein.

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Justine Triet: „Sibyl – Therapie zwecklos“, Farce

Die Regisseurin dreht durch und hechtet vom Schiff ins Tyrrhenische Meer, schwimmt zurück zum Vulkan Stromboli, wo die Filmcrew stationiert ist. Doch es ist nicht Justine Triet, die Regisseurin des Films „Sibyl“, die durchs Meer pflügt, sondern Mika, die im Film im Film Regie führt und so schwache Nerven hat wie die Hauptdarstellerin, die mit ihrer Therapeutin angereist ist, doch auch die hat einen Nervenzusammenbruch und reist ab. Ist‘s eine Komödie oder eine Tragödie? Eine Farce oder ein Drama? Eine eindeutige Antwort fällt schwer.

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Simone Godano: „Amore al dente“, Komödie

Nach der Ehekomödie „Moglie e Marito“ versucht sich Regisseur Simone Godano wieder mit einer Komödie. In „Croce e delizia“ (sehr locker übersetzt „Freud und Leid“,) deutsch ziemlich nichtssagend „Amore al dente – Ein fast gewöhnlicher Sommer“) prallen zwei unterschiedliche Familien aufeinander, die den Sommerurlaub unter einem Dach verbringen. Die Konflikte sind vorprogrammiert, zumal nur die beiden Großväter, Kunsthändler Tony und der Fischer Carlo, wissen, warum das Gartenhaus der feudalen Villa an Fremde vermietet worden ist. Etwas schale Sommerkost, ohne Überraschungen, doch voll mit Klischees.

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Marios Piperides: „Smuggling Hendrix“, Komödie

Regisseur und Drehbuchautor Marios Piperides erzählt die charmante Geschichte des Zyprioten Yiannis, der die geteilte Insel verlassen will, um seine Chancen als Musiker zu verbessern. Doch ohne seinen Hund Jimi kann er nicht abreisen. Der aber hat alle Grenzzäune ignoriert und ist im türkisch kontrollierten Norden gelandet. Als illegaler Einwanderer kann er nicht legal zurück. Schmuggeln ist die einzige Möglichkeit.

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Kleber Mendonça Filho: „Bacurau“, Gartenbaukino

Mit seinem Ausstatter Juliano Dornelles hat der brasilianische Regisseur und Drehbuchautor Kleber Mendonça Filho seinen jüngsten Film, „Bacurau“, verwirklicht. Nach „Aquarius“, 2016, beschäftigt er sich wieder mit den Zuständen in Brasilien. Diesmal aber nicht konkret und eindeutig, sondern, alle Genres negierend, metaphorisch mit einem Fiction-Western oder Banditen-Thriller oder einer Heimat-Dystopie oder einem Grusel-Mystery-Märchen oder alles gemeinsam. Spannend, beklemmend, komisch und auf der Großleinwand im Wiener Gartenbaukino auch besonders schön.

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Carlos Saura: „Argentina“, Dokumentarfilm

Der preisgekrönte spanische Regisseur Carlos Saura (84) lädt zu einer musikalischen Reise quer durch die Argentinische Folklore ein. Wirbelnde Röcke, hypnotisierende Rhythmen, betörende Melodien machen diese Dokumentation zu einem im ganzen Körper spürbaren Erlebnis. Mitreißend, faszinierend und überaus erotisierend. Auch wenn es im Gesang oft um Armut, Verlust und Tod geht, im Tanz geht es immer um die Liebe.

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