Ein dreiteiliger Abend, wie ihn das Publikum liebt. Die Pausen sind länger als die Tanzstücke: Drei Choreografien aus dem Tanzarchiv, entstanden zwischen 1975 und 1992 von den Choreografen Hans van Manen, Merce Cunningham und der Choreografin Anne Teresa De Keersmaeker, in der Volksoper vorgestellt vom Wiener Staatsballett unter dem Titel „Kontrapunkte“. Drei große Namen, drei interessante Werke, dennoch ist es nicht gelungen, die Volksoper zu füllen, die Ränge sind nahezu leer geblieben. Eine Premiere am Wochenden, dem Samstag vor Pfingsten, anzusetzen, von dem im ORF vollmundig behauptet wird, „ein Großteil der Österreicher ist auf dem Weg nach Süden“, zeugt von wenig Wertschätzung – für die Tanzkunst und auch deren Freund:innen.